Halt doch mal den Schnabel

Autor*in
Schöberl, Elisabeth
ISBN
978-3-219-11289-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Cantone, AnnaLaura
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Spatz und Meise sind verliebt und gelten als das Traumpaar aller Baumkronen. Doch schon bald hängt der Haussegen schief, denn Meise singt und trällert den ganzen Tag und geht dabei Spatz gehörig auf die Nerven. Und Spatz kann es nicht lassen, durch Pfützen zu springen, was Meise gar nicht kalt lässt. Als die anderen Vögel aus ihrem Liebes-Nähkästchen plaudern, stellt sich heraus: Auch Turteltäubchen können streiten. Spatz und Meise gewinnen die Erkenntnis, dass sie auch nicht fehlerfrei sind.

Beurteilungstext

In diesem zauberhaften Bilderbuch über komische Käuze, dumme Schnepfen und Riesengimpel geht es vor allem um: die Verhöhnung. Sowohl in der Menschen- als auch in der Tierwelt kommt es zu Streitereien, aber die anschließende Versöhnung ist wichtig. Wie eine Parabel zeigt uns die Autorin auf, dass es gar nicht so leicht ist, eigene Fehler zu erkennen und dafür die Verantwortung zu tragen. Ebenso schwierig ist nach der Erkenntnis auch die Überwindung zur Versöhnung. Wer macht den ersten Schritt? In dieser Geschichte gehen beide gewissermaßen gleichzeitig aufeinander zu, was ideal und wünschenswert in solchen Situationen wäre, aber nicht immer so ist. Die Offenheit und Ehrlichkeit der anderen Vögel haben Spatz und Meise geholfen, über ihr Verhalten nachzudenken. Manchmal brauchen auch wir Menschen “Wegweiser”, die uns beim “Erkennen” helfen, die uns “Weitsichtigkeit” lehren. So spricht der Inhalt aktuelle Themen an und strahlt Zuversicht aus. Die Kinder erzählten, wann sie in ähnlichen Situationen waren und wie sie sich davor, während des Streites und nach der Versöhnung fühlten. Dabei haben sie sich sehr mit ihrer Gefühlswelt auseinandergesetzt und es fiel nicht immer leicht, die “Warum-Frage” zu klären.
Fest steht, dass sich alle immer nach der Versöhnung wieder pudelwohl - glückselig - vogelfrei...... fühlen und deshalb, wenn überhaupt nicht lange verstritten sein wollen. Und das geht uns Erwachsenen doch ebenso, oder? Der Erzählstil ist einfach und gut verständlich. Die Illustrationen begleiten den Text und weisen einen extravaganten modernen Stil auf. Man darf keine naturgetreu wiedergegeben Vogelarten erwarten, sondern findet farbenprächtig gekleidete Zweibeiner mit skurrilen Aussehen vor. Das Blattwerk der Bäume, die Schmetterlingsflügel und teils auch die Vogelgewänder wirken wie eine stoffliche Patchworkarbeit, verfeinert mit Knöpfchen und Glitter. Nähmaschinenabsteppungen umrunden die Doppelseiten. Aber auch Malfarben und Fineliner hat Frau Cantone eingesetzt. Scheinbar skizzenhaft “umfährt” sie alle dargestellten Dinge. So treffen wir hier auf einen erzählenden Bildstil, der karikaturhafte Überzeichnungen und ironisierende Darstellungen zulässt. Die Bilder versprühen eine Mischung von Moderne und Esprit. Das altgewohnte Thema ist somit auch in heutiger Zeit topaktuell.
Lassen Sie sich inspirieren!

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Diese Rezension wurde verfasst von T-SW.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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