Hallo, Walfisch!

Autor*in
Gundars, Lauris
ISBN
978-3-905804-87-4
Übersetzer*in
Knoll, Matthias
Ori. Sprache
Lettisch
Illustrator*in
Melece, Anete
Seitenanzahl
85
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Basel
Jahr
2018
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Walfisch und Mücke sind ein tolles Team. Bis zu dem Tag, an dem Walfisch die Leute im Park nicht grüßt und eines Morgens verschwindet.

Beurteilungstext

Mücke und Walfisch, das sind Lotte und ihr Großvater. Sie verbringen jeden Tag viel Zeit zusammen, wenn Mückes Eltern arbeiten sind, und haben immer viel zu tun: Im Park spielen, basteln, Bücher lesen, einkaufen. Dabei weiß Mücke ganz genau: Man grüßt die Menschen im Park und im Laden. Eines Tages bemerkt sie jedoch, dass Walfisch niemanden grüßt. Also muss geübt werden. Mücke und Walfisch schlendern durch die Stadt, grüßen die Autos und Läden, die Denkmäler und Tiere. Walfisch macht das richtg gut, bis zu dem Moment, als er Signes Oma grüßen soll und es gehörig vermasselt. Er läuft davon und Mücke ist sauer. Viele Tage und Nächte sprechen Großvater und Enkelin nicht miteinander, bis Walfisch eines Morgens plötzlich verschwunden ist.
Dass Enkel und Großeltern viel Zeit miteinander verbringen, ist nicht ungwöhnlich. Erstaunlich ist jedoch die Art und Weise, in welcher der lettische Autor Lauris Gundars die Erlebnisse von Mücke und Walfisch erzählt. Die philosphischen Gespräche der beiden über das Grüßen und Hallo-Sagen geben dem geschilderten Alltagsgeschehen Tiefe und enden in unerwarteten Wendungen der Handlung. Die bildhafte Sprache stützt dabei die Gedankenspiele der beiden Protagonisten und trägt zum Verstehen der Gespräche bei. Das Philosophieren und die abenteuerlichen Aktionen werden von den nachdenklichen Kommentaren des Erzählers begleitet, die mehr Fragen schaffen, als dass sie aufklären. Das führt jedoch nicht zu Unverständnis, sondern bezieht die Leser*innen auf faszinierende Weise in die Gedanken und Gefühle der Figuren mit ein.
Im Gegensatz zu der erzählerischen Innenweltdarstellung der Figuren konzentrieren sich die Zeichnungen der Illustratorin Anete Melece auf die äußere, beobachtbare Handlung. Der für sie typische Stil der Filzstift-Zeichnungen, der sich bereits in fünf weiteren von ihr illustrierten Kinderbüchern findet, stützt die Geschichte in farblich markanten mono- und auch pluriszenischen Bildern, wobei die Zeichnungen sowohl sporadisch den Text untermalen als auch ganze Doppelseiten des Buches füllen. Die wechselnden Perspektiven und Entfernungen zum Geschehen verleihen den Illustrationen dabei Lebendigkeit und laden durch vielzählige Details zum Entdecken ein.
Im Zusammenspiel von Text und Bild ist so ein faszinierend tiefgründiges Kinderbuch entstanden, das viele Anknüpfungspunkte zum „Weiterphilosophieren“ bietet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von anre; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 01.12.2018

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