Guten Tag, danke und auf Wiedersehen

Autor*in
Usatschow, Andrej
ISBN
Übersetzer*in
Peil, Simone
Ori. Sprache
Russisch
Illustrator*in
Thomé, Pierre
Seitenanzahl
32
Verlag
Nord-Süd
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2009
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Es gibt viel zu lernen, wenn man ein kleiner Hund ist. Da hört man gut zu, wenn sich ältere mit ihren Belehrungen über gutes Benehmen aufdrängen. Doch sind die gut gemeinten Ratschläge im wirklichen leben zu gebrauchen?

Beurteilungstext

Wenn man einem anderen Hund begegnet, sagt man ‚Guten Tag' oder ‚Hallo', erklärt der kleinen Hündin Sonja ein alter betagter, und äußerst lang gestreckter Dackel. Und wenn man etwas bekommt, sagt man ‚Danke'. Und weiterhin sagt man ‚Auf Wiedersehen', wenn man weitergeht. Sonja will ein braves und wohlerzogenes Hündchen sein, darum nimmt sie sich die Belehrungen dankbar an. Nur sind die meisten Hunde gar nicht so lang wie der alte Dackel, so dass man nicht alle Verhaltensfloskeln an den Hund bringen kann, bevor man vorbeigelaufen ist.
Was von dem Dackel streng aber gut gemeint erklärt wird, mutiert bei Sonja zur Plattitüde, weil sie pauschal alle anderen Hunde begrüßt, ihnen dankt und sich von ihnen verabschiedet. Sonja tut das, weil sie gutes Benehmen an den Tag legen will, aber sie hat den Sinn dieser Umgangsformen nicht verstanden. So wird sie selbst zur Karikatur des guten Benehmens, statt die anderen Hunde zu beeindrucken.
Die von Andrej Usatschow geschriebene und von Pierre Thomé bebilderte kleine Episode ist eine witzige Vorführung sinnentleerter Benehmenshülsen. Dabei wird die Geschichte durchgängig liebevoll und liebenswert erzählt, ohne den moralischen Zeigefinger zu hoch zu halten. Vielmehr ergibt sich die Unangemessenheit von Sonjas Etikette-Versuchen sinnfällig aus gegenständlichen Gegebenheiten; der - im Gegensatz zum Dackel - mangelnden Länge der anderen Hunde. Dieser Gegensatz tritt auch überspitzt in den pointierten Zeichnungen Thomés auf, die gut auf den Text abgestimmt erscheinen. So liegt hier ein heiteres kleines Anti-Benimm-Buch mit einer potentiell tiefsinnigen Moral vor.

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Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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