Gute Nacht, Punpun
- Autor*in
- Inio, Asano
- ISBN
- 978-3-8420-0687-4
- Übersetzer*in
- Ilgert, Sakura
- Ori. Sprache
- japanisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 5002
- Verlag
- Popcom
- Gattung
- ComicTaschenbuch
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 94,95 €
- Bewertung
Teaser
Der Manga zeichnet Punpuns Leben von der Grundschulzeit bis in die frühe Studienphase nach. In der Grundschule lernt Punpun Aiko kennen. Sie zu beschützen wird seine Lebensaufgabe, an der er scheitert.
Beurteilungstext
Der Manga liest sich als Gesellschaftsdiagnose einer japanischen Gegenwart, in der man ohne reiche Eltern oder extrem seltenes Talent schon verloren hat. So besteht die Familie Onodera auch aus Verliererinnen und Verlierern. Die Mutter ist körperlich und seelisch angeschlagen. Der arbeitslose Vater ist gewalttätig und trinkt. Der Onkel ist ein sogenannter Freeter - ohne Festanstellung und von geringem sozialem Rang. Die formale Besonderheit dieses Mangas betrifft die Darstellung der Familienmitglieder. Sie werden mit wenigen Strichen als Vögel in einer sonst sehr realistisch dargestellten Welt gezeichnet. Sie gehören nicht dazu und werden es auch nie tun.
Das gilt auch für Punpun, der im Mittelpunkt der 13-bändigen Reihe steht. In den ersten beiden Bänden wird sein Übergang in die Mittelschule thematisiert. Er verliebt sich unsterblich in Aiko, die er erst im zehnten Band wiedertreffen wird. Sie werden sich zusammen auf einen Roadtrip begeben, voller Gewalt und Depressionen, die in einem Suizid münden. Sein Vorhaben am Ende des zweiten Bandes, endlich erwachsen zu sein, wird scheitern. Deshalb bleibt sein Kopf bis zum Ende als Vogelkopf gezeichnet.
Die Reihe ist also absolut keine leichte Kost. Als Leser*in fragt man sich, wie kaputt eine Gesellschaft sein muss, um ein solches Werk entstehen zu lassen. Gleichzeitig handelt es sich nach der Meinung von Manga-Expert*innen aber um den wohl poetisch stärksten und tiefgründigsten Manga und vielleicht sogar Comic.
Marco Magirius