Großstadttiere

Autor*in
Budde, Nadia
ISBN
978-3-941087-85-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Budde, Nadia
Seitenanzahl
140
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2013
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
18,00 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Teaser

Welche Wildtiere leben in der Großstadt? Und woher kommen sie? Und wie leben sie dort? Nadia Budde nimmt uns auf eine Expedition in die Tierwelt der Städte hinein und läßt uns Neues oder auch Altbekanntes aus einem neuen Blickwinkel entdecken.

Beurteilungstext

Gleich vorweg: Großstadttiere, von der Presse sehr gelobt, ist ein Buch, an dem sich die Geister sehr scheiden werden. Nach den Illustrationen ist es eine Mischung aus Comic und Bilderbuch. Jedoch die kurzen, knappen Texte tragen Sachbuchcharakter. Mit ihren typisch groben, sehr flächigen Comiczeichnungen, bei denen die Autorin und gleichzeitig Illustratorin Nadia Budde auf alle feinen, unnötigen Details verzichtet, führt sie bildstark in das Thema Wildtiere in der Großstadt und das Zusammenleben mit dem Menschen ein. Schon die ersten Seiten, Wildtiere mit ""I-love-[Name einer Großstadt]""-Hemden, die Ansicht einer baumlosen, durch Hochhäuser und Asphalt dominierten Stadtansicht und der Satz ""Während die Großstädter raus aufs Land wollen, flieht die Natur in die Städte"" geben ganz klar die Richtung, den Stil und die Intention des Buches an.
In einer Art Einzelporträt werden ausgewählte bekannte und unbekannte, kuriose Wildtiere in der Stadt (Eichhörnchen, Wolf, Rabe, Regenwurm, Krokodil etc.) vorgestellt. Die Bilder der Tiere sind weder niedlich, hübsch, sondern überzeichnet und ironisch, auf die wesentliche Form und Charakterzüge der Tierart reduziert. Zudem nimmt Budde mit ausgesuchten Details überraschende Textaussagen graphisch wieder auf. Die kräftigen Farben unterstreichen die Eindringlichkeit der Darstellung.
Die dazu gehörigen Texte sind einerseits durch viel Faktenwissen zum Thema, andererseits auch durch sehr viel Ironie, im besten Fall als speziellen Humor verstanden geprägt. Die Aussagen der Texte unterstreichen oft die Hilflosigkeit der Tiere in der Anpassung der veränderten Umwelt und haben einen ökopolitischen, belehrenden Unterton. Teilweise verlieren sich dadurch die Texte in Interpretationen der Autorin ohne Faktenwissen, da auch zumindest im Impressum keine Hinweise auf Belege in der Literatur zu finden sind.
Ohne Zweifel ist das Thema Wildtiere und Invasion gerade sehr aktuell und wird politisch und aus Naturschutzperspektiven kontrovers diskutiert. Die Aufmerksamkeit darauf hinzulenken, ist keineswegs verkehrt. Jedoch ist die gesamte Umsetzung des Buches - graphisch und textlich - für Kinder aufgrund der oft genutzten Ironie wenig geeignet. Natürlich emotionalisieren Bilder und Texte den Leser, aber wohl vielmehr noch Erwachsene. Letztlich ist es mehr ein künstlerisches Bilderbuch für Erwachsene, die dann jedoch auf Belege und weiterführende Literatur verzichten müssen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von .
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Budde, Nadia

Budde, Nadia

Letzte Runde Geisterstunde

Weiterlesen
Budde, Nadia

Eins zwei drei Rentier

Weiterlesen
Budde, Nadia

Eins Zwei Drei Rentier

Weiterlesen
Budde, Nadia

Eins, zwei, drei, Rentier

Weiterlesen
Budde, Nadia

Eins zwei drei Tier

Weiterlesen
Budde, Nadia

Krake beim Schneider

Weiterlesen