Große Tatzen, kleine Tatzen

Autor*in
Bernstein, Galia
ISBN
978-3-570-17580-4
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Bernstein, Galia
Seitenanzahl
22
Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
München
Jahr
2018
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

„Ich bin eine Katze genau wie ihr“ behauptet der kleine Kater Simon. Doch Löwe, Gepard, Puma, Panther und Tiger sind da ganz anderer Meinung. Kann Simon die Skeptiker überzeugen?

Beurteilungstext

Schon das Buchcover spielt mit dem Kontrast von "groß" und "klein". Da sitzt der kleine Hauskater Simon zwischen langen Beinen und Tatzen und scheint nicht recht zufrieden. Kein Wunder, halten die umstehenden Großkatzen ihn doch keineswegs für eine richtige Katze. Schließlich fehlt ihm augenscheinlich das, was alle anderen auszeichnet. Simon kann nicht so laut brüllen wie der Löwe, nicht so schnell laufen wie der Gepard und er schläft nicht wie der schwarze Panther auf den Bäumen des Regenwaldes. Auch sein Fell ist nicht so wunderbar orange wie das des Tigers. Und so halten sich die anderen für etwas Besseres und sehen auf den Kleinen herab. Wer gehört zu uns, wer nicht? Wer ist so wie wir, wer anders? Das Thema dieses erfrischenden Bilderbuchserstlings der aus Israel stammenden und in den USA lebenden lllustratorin Galia Bernstein ist ebenso zeitlos wie aktuell. Nicht mit dem pädagogischen Zeigefinger, sondern durch kurze prägnante Dialoge und humorvolle, großflächige Bilder macht sie für die Kleinsten erfahrbar, welche Bedeutung Gemeinsamkeiten und Unterschiede haben können. Ihre Illustrationen kommen mit wenigen Farben aus. Es sind überwiegend Grau-, Gelb- und Orangetöne in den verschiedensten Schattierungen und Abstufungen, die typisch für das Fell der dargestellten Großkatzen sind. Trotz dieser Reduktion strahlen die sympathischen Raubkatzen eine abwechslungsreiche Farbigkeit aus und wirken keineswegs eintönig. Besonderen Spaß macht ihre lebendige Mimik, wenn sie etwa mit weit aufgerissenen Mäulern über das Anliegen des kleinen Katers lachen oder ihn bestaunen. Überhaupt wirken die Bilder wie ein Spiegel des Textes. So werden einzelne Details auf einer ganzen Doppelseite in den Blickpunkt gestellt: Mal sind es die Tatzen und Krallen, mal die in der Nacht leuchtenden Augen oder die Schwänze und Quasten. Eben alles, was Simon auch hat, aber eben nur viel kleiner. Lange geben sich die Großkatzen überlegen und schauen auf den Kleinen herab, doch am Ende argumentiert Simon so geschickt, dass sie erkennen müssen: Ja, auch dieser kleine Hauskater gehört zur Familie! Die neu gefundene Gemeinsamkeit findet ihren Ausdruck im fröhlichen Spiel. Lag der Fokus für die Raubkatzen am Anfang auf dem Trennenden und Fremden, gelang es Simon am Ende, sie von den Gemeinsamkeiten zu überzeugen. Auf den letzten beiden Bildern zeigt sich eine fröhliche und auch liebevolle Katzengemeinschaft, die Abwehr und Trennendes überwunden hat. Der Gedanke, dass es bei uns Menschen auch so ist, drängt sich geradezu auf. Und in diesem Sinne ist das Buch nicht nur eine vergnügliche Lektüre, sondern in der pädagogischen Arbeit mit Vorschul- und Grundschulkindern empfehlenswert und breit einsetzbar.

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Veröffentlicht am 24.12.2018

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