Große Bauwerke: Die Geschichte der Architektur

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Stephen Biesty, der Großmeister der technischen Illustration, hat sich nach seinem viel beachteten Erfolgstitel Große Entdecker einem neuen »großen« Thema zugewandt: Gemeinsam mit Autor Patrick Dillon, Architekt und Historiker, stellt er die schönsten Bauwerke in aller Welt vor und zeichnet zugleich eine Geschichte der Architektur von den Anfängen bis heute.

Beurteilungstext

In einzigartiger Weise ist es Stephen Biesty als technischem Illustrator hier gelungen, das weite Spektrum der Architektur in seiner historischen Entwicklung darzustellen. Zusammen mit dem Architekten und Historiker Patrick Dillon, der kenntnis- und detaillreich die Texte für das Buch geschrieben hat, zeigt Stephan Biesty ganz unterschiedliche Bauwerke über viele Jahrhunderte. Er beschränkt sich dabei nicht auf die Außenansicht, sondern gewährt uns einen Blick ins Innere dieser berühmten Bauten. Er hebt für uns Dächer an oder entfernt ein paar Säulen, so dass wir einen ungehinderten Blick hinein werfen können und selbst ein wenig „Bauzeichner“-Luft schnuppern können. So erhält man einen äußerst lebendigen Eindruck von der Architektur, den er sich zu Nutzen macht um ein breites Spektrum an verschiedensten komplexen und faszinierenden Bauwerken, darunter Pyramiden, Tempel, das Tadsch Mahal, das Opernhaus von Sydney, den Kristallpalast oder auch die Entstehung der Stadt Sankt Petersburg verständlicher zu machen. Die einzelnen Aufrisse und Explosionszeichnungen sind so ins Bild gesetzt, dass man jeden Winkel der Gebäude besuchen kann. Bezeichnungen zu den einzelnen wichtigen Gebäudeteilen finden sich direkt dabei.
Schon zu Beginn des Buches gibt der Autor einen interessanten Einstieg „von der Höhle zum Haus“, bei dem er uns die ersten Behausungen der Menschen näherbringt.
Wir erfahren von den ersten bahnbrechenden Konstruktionen und erleben eine Entwicklung bis hin zum modernen Wolkenkratzer mit. Ein weites Bauwerk-Spektrum über viele Epochen und Kontinente hinweg wird abgedeckt. Ergänzt werden die Doppelseiten mit den ausführlichen Zeichnungen der einzelnen Bauwerke durch maßgebliche Neuerungen in der Technik der damaligen Epoche oder Ausflüge in Begrifflichkeiten wie „Symmetrie“, „Säulenordnungen“,„Ornamente“, „Stahlbeton“ uvm.
Die vielen Aufklapp- und Entdeckungsmöglichkeiten ermöglichen ein entdeckendes Lesen und tragen so mit zur Lesemotivation bei.
Das Werk ist weniger ein Buch zum „Durchlesen“; ich würde es als eine Art Sachbuch mit Charakter eines Lexikons ansehen. Es gibt einen guten Überblick und kann gezielt gelesen werden. Somit bleibt es auch für Kinder, junge Erwachsene und interessierte Erwachsene gleichermaßen ein Buch das zu begeistern versteht.
Ein Register und eine Zeitleiste - beginnend von ca. 3000 v. Chr. bis ins Jahr 2011 - sowie ein gut erläuterndes Glossar runden diesen im Atlas-Format gedruckten Architekturband ab. Absolut empfehlenswert!