Gretha auf der Treppe

Schlagwörter

• Familie
• Freundschaft
• Kulturen

Teaser

Jule und Lump sind Zwillinge; der Vater ist Reporter und häufig in Krisengebieten unterwegs; die Mutter war seit der Geburt der Kinder zu Hause, beginnt aber wieder zu arbeiten. Um die Kinder soll sich deshalb Gretha, ein kolumbianisches Au-pair-Mädchen, kümmern. Zunächst sind die Zwillinge wütend über diesen Plan, außerdem fürchten sie, dass ihre Mutter sich in ihren Chef verliebt und den Vater verlässt, doch Gretha gewinnt schnell ihre Zuneigung.

Beurteilungstext

Das ist ein warmherziges Buch mit vielen Situationen, in denen der Leser entweder mitlachen oder mitweinen kann. Zum einen geht es um die Probleme der deutschen Familie, dann aber auch um das Leben in Grethas kolumbianischem Zuhause, einer kleinen Insel vor der kolumbianischen Küste, wo noch fast jeder jeden kennt. Das lässt sowohl die Kinder als auch die Leser etwas kritisch auf manch eine deutsche Gewohnheit blicken, so z.B. auf die fehlende Nachbarschaftshilfe und die anonyme Lebensweise. Da sowohl Gretha als auch die Kinder fremde Kulturen kennen und schätzen lernen, erzieht das Buch auch zu mehr Toleranz. Gretha erzählt abends auf der Treppe Geschichten von ihrer Insel; diese Kapitel sind kursiv gedruckt und könnten problemlos ohne den Rest des Buches gelesen werden. Jedes Kapitel beginnt mit einem stichwortartigen Überblick und einer hübschen schwarz-weißen Zeichnung. Auch sprachlich ist das Buch gelungen. Schön auch, dass am Ende die von Gretha gebrauchten englischen Ausdrücke in einer Liste abgedruckt und übersetzt sind