Graukatze

Autor*in
Gutowski, Helga
ISBN
978-3-499-21698-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Meyer, Kerstin
Seitenanzahl
176
Verlag
Rowohlt
Gattung
Ort
Reinbek
Jahr
2015
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Helen wohnt zusammen mit ihrer Oma in der Hochhaussiedlung. Viel Geld haben sie nicht. Eine richtige Freundin hat Helen auch nicht, bis eines Tages Antonia neu in die Klasse kommt. Gerne würde Helen sie als Freundin haben. Aber wie geht das ohne Geld und mit dem Wohnviertel? Und dann ist da noch die Jugendbande Totenköpfe, die die ganze Siedlung terrorisiert. Jemand muss ihnen das Handwerk legen.

Beurteilungstext

In ihrem Kinderroman "Graukatze", 2015 bei rororo erschienen, versucht sich Helga Gutowski an mehreren Themen des sozialen Brennstoffs, die sie in einem Plot zusammenzuführen und in eine Geschichte einbinden will. In dem Kinderbuch spielt Helen die Hauptfigur. Zusammen mit ihrer Oma lebt sie in einer Hochhaussiedlung, in der Mütter mit ihren Kindern leben "und die Kinder haben Väter oder neue Onkel." Viel Geld haben die beiden nicht. Die Oma verdient den Lebensunterhalt als Schneiderin. Nach dem Tod von Helens Mutter versucht sie, so gut wie möglich Helen groß zuziehen. Eine richtige Freundin hat Helen auch nicht, bis eines Tages Antonia neu in die Klasse kommt. Gerne würde Helen sie als Freundin haben. Aber wie geht das ohne Geld und mit dem Wohnviertel? Und dann ist da noch die Jugendbande Totenköpfe, die die ganze Siedlung terrorisiert. Jemand muss ihnen das Handwerk legen.
Armut, Aufwachsen bei den Großeltern, schlechte Wohnumgebung, Jugendbande, fehlende Freunde nimmt Gutowski in ihrem Roman als Problemfelder auf und verquickt sie zu einer Geschichte, die ihr insgesamt passabel gelingt. Jedoch schöpft sie das Potential der Erzählung nicht ganz aus, was vor allem an ihrem Erzählstil liegt.
Gutowski fokussiert sich sehr auf die Gefühlsebene von Helen, die oft von Sprach- und Hoffnungslosigkeit, von Ängsten und Unsicherheiten geprägt ist. Irgendwie bleibt Helen sehr oft stumm, wirkt wie gelähmt. Dies überträgt sich auf die Dynamik des gesamten Plots. Alles ist wie gelähmt. Die Handlungen der anderen Figuren, ihre Sprache, ihre Lebendigkeit. Alles wirkt zäh, wenig dynamisch. Gutowski macht meist nur Andeutungen, formt aber die Figuren nicht wirklich aus. Durch die vielen Andeuten werden Szenen und Figuren wie der Polizist oder die Schulleiterin unscharf. Durch die fehlende Dynamik wird auch der Lesefluß zäh. In den Bann der Geschichte kann Gutowski letztlich die Leser nicht wirklich ziehen.
Unscharf sind auch die Ausarbeitungen so mancher Themenfelder. Die Jugendbande wirkt bis auf das Großereignis nicht wirklich erschreckend. Wie genau sie die Siedlung terrorisiert, bleibt unausgesprochen. Ebenso bleibt die Freundschaftsbemühungen Helens um die Neue auf halber Strecke liegen. Hier merkt man, wie unausgegoren letztlich das Thema im Buch bearbeitet wurde. Vielleicht hätte Gutowski nicht so viele Themenfelder in ihr Buch einbauen und sich auf wenigere beschränken sollen. Dann wäre mehr Dynamik in den Plot gekommen.
Der Kinderroman "Graukatze" von Helga Gutowski scheint auf den ersten Blick eine interessante Geschichte zu erzählen, bleibt aber leider aufgrund der Überfrachtung an Themen auf halber Strecke liegen. Zu viel deutet die Autorin nur an und nimmt daher dem Buch seine notwendige Dynamik.

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Diese Rezension wurde verfasst von .
Veröffentlicht am 01.07.2016

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