Gotteskrieger

Autor*in
Hogh, Alexander
ISBN
978-3-946401-08-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kummer, Lukas
Seitenanzahl
160
Verlag
Tintentrinker
Gattung
Comic
Ort
Köln
Jahr
2017
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
20,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Aus der Sicht eines Beteiligten stellt der Comic die historische Realität der sogenannten “Wiedertäufer” in Münster zur Zeit der Reformation dar. Dies gelingt einerseits, indem u.a. durch Rückblenden und Hintergrundberichte die historische Situation genau wiedergegeben wird, andererseits, indem am Beispiel des historisch verbürgten Schreiners Heinrich Gresbeck ein individuelles Schicksal dargestellt wird.

Beurteilungstext

Alexander Hogh hat mit seinem Comic “Tagebuch14/18” zum Ersten Weltkrieg, das in deutscher und französischer Sprache erschienen war, viele Preise in beiden Ländern geholt, u.a. die Nominierung zum Deutschen Jugendliteraturpreis.
Hier legt er mit Illustrationen von Lukas Kummer, der sich auf historische Comics spezialisiert hat, einen neuen, sauber recherchierten Band vor.
Besonders beeindruckend ist, wie Hogh die Ambivalenz des Phänomens der Täufer darstellt. Es ist nicht einfach - vor allem vor der Folie der heutigen islamistischen “Gotteskrieger”, diesen Menschen gerecht zu werden. Einfach wäre es, sie als verblendete Spinner und Terroristen darzustellen, mit denen Identifikation nicht möglich ist.
Hogh hat sich aber mit Dr. Ralf Klötzer einen kenntnisreichen Fachberater hinzugezogen, der selbst seine Doktorarbeit über die Münsteraner “Täuferherrschaft” geschrieben hat und wohl auch den Augenzeugenbericht von Heinrich Gresbeck als Vorlage ausgewählt, auf dem dieser Comic basiert.
Dort wird aber auch die Faszination der Täufer deutlich, die zunächst die Lehren Luthers dazu benutzten, die Autorität einer Institution Kirche grundsätzlich in Frage zu stellen, die Gleichheit und Freiheit aller Menschen aus der Bibel ableiteten und die direkt bevorstehende Herrschaft Gottes zum Anlass nahmen, radikal ihr Leben zu ändern.
Der Comic ist demnach sowohl literarisch wie auch illustratorisch überzeugend und wirft im Lutherjahr 2017 Fragen auf, die noch lange nicht geklärt sind - nicht nur für junge Leser.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPKLI.
Veröffentlicht am 01.07.2017

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