Goldkind

Autor*in
Rottmann, Eva
ISBN
978-3-95854-029-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Sommer, Eleanor
Seitenanzahl
64
Verlag
Mixtvision
Gattung
Ort
München
Jahr
2015
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
17,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die neunjährige Emma wird häufig Goldkind genannt, sie kommt aus einer gut situierten Familie und weiß, wie sie sich zu benehmen hat. Eigentlich hätte sie glücklich sein können. Doch die ständigen Streitereien der Eltern und deren mangelndes Interesse machen ihr das Leben schwer und so beschließt sie von Zuhause wegzulaufen. Als sie einer Gruppe Obdachloser begegnet, verändert sich ihr Leben.

Beurteilungstext

Als Emma von den Streitereien der Eltern genug hat und von Zuhause ausreißt, packt sie nur die nötigsten Sachen ein und überlegt sich nicht, wohin sie gehen kann. Neben dem Jägersitz im Wald, wo sie übernachten will, lässt sich eine Gruppe Obdachloser nieder. Marie nennt sie “die Struppigen”, einige von ihnen hat sie schon einmal in der Fußgängerpassage oder im Park gesehen. Zuerst ist sie verschreckt, aber bald vergisst sie ihre Angst. “Wir sind nur halb so gefährlich wie wir aussehen. Komm, setz dich zu uns ans Feuer!”, wird sie von ihnen eingeladen. Sie findet in der Begegnung und im Gespräch mit den Fremden Verständnis und Hilfe, wird aber ernsthaft ermahnt, wieder zurück nach Hause zu gehen.

Emmas Eltern haben den nächtlichen “Ausflug” ihrer Tochter vor lauter Streitereien gar nicht bemerkt. Als das Mädchen kurz darauf zum ersten Mal ein ganzes Wochenende allein zu Hause bleibt, beschließt sie die neuen Freunde zu einem Fest in ihr Haus einzuladen. Emma bestellt beim Pizzaservice Essen für alle, für “...Amore, Katz, Whiskey-Lukas, Jekka, Oskiposki... und wie sie alle hießen.” Und alle, alle kommen. Schnell entsteht im Haus ein Chaos, aber Emma und ihre Gäste genießen das Fest, singen, spielen Mundharmonika und tanzen. Der Hund Napoleon pinkelt vor lauter Freude auf den Fußboden. Am Ende des Festes bauen sich alle ein großes Schlaflager aus zusammengetragenen Matratzen auf der Terrasse. Als am nächsten Morgen Maries Eltern nach Hause kommen und Emmas Gäste entdecken, verscheuchen sie erbost die “Lausebande” und bestrafen Marie mit Hausarrest. Das ist nun Grund genug für das Mädchen, endgültig von Zuhause abzuhauen und bei den Struppigen Unterschlupf zu finden. Aber Marie lernt, dass es dann doch nicht so einfach ist, auf der Straße zu leben, und dass ihr Vater und ihre Mutter sie sehr vermissen und überall suchen.

Die Dramatikerin Eva Rottmann erzählt hier eine Geschichte zum Thema Obdachlosigkeit, die bereits Grundschulkinder verstehen. Es gefällt mir gut, dass es in der Gruppe der “Struppigen” sehr unterschiedliche Menschen gibt, jede(r) hat seine Geschichte, seine Besonderheiten. Den Kindern wird durch das Lesen dieses Buches ein neuer Blick auf Obdachlose und Bettler ermöglicht. Vor allen Dingen Mädchen etwa zwischen acht und zehn Jahren werden sich mit Emma und ihrer Geschichte identifizieren können. Auch im Unterricht der Grundschule kann das Buch seinen Platz finden.

Man merkt dem Buch - z. B. bei den lebendigen Dialogen - an, dass es von einer Dramaturgin geschrieben wurde. Ich kann mir die Geschichte gut als Theaterstück vorstellen. Die vielen liebevollen, zweifarbigen Illustrationen ermöglichen schon jetzt einen Blick auf die Szenen des Geschehens.

Dem Buch liegt ein Lesezeichen mit einem individuellen Code bei, der zum einmaligen kostenlosen Download des E-Books berechtigt. Dies und die hochwertige Ausstattung erklären den (hohen) Preis für das schmale Büchlein.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von htd.
Veröffentlicht am 01.01.2016

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