Glitzer für alle

Schlagwörter

• Abenteuer
• Emanzipation
• Freundschaft
• Gender/Geschlecht
• Mut

Teaser

Eine Geschichte darüber, wenn es mehr Mut für Jungen erfordert, eine Glitzerkrone aufzusetzen, als vom höchsten Klettergerüst zu springen.

Beurteilungstext

Die Kindergartenjungen Tarek und Paul sind mutig und furchtlos, kein Klettergerüst ist ihnen zu hoch, kein Sprung zu gefährlich. Doch Mut braucht es auch, als Paul die Glitzerkrone eines Mädchens aus der Kita aufsetzen will, weil er so fasziniert vom Funkeln ist, das dem der echten Sterne gleicht. Die anderen Kinder lachen und hänseln ihn, weil er mit vermeintlichen Mädchensachen spielt. Darüber entspinnt sich ein philosophisch-hinterfragender Dialog zwischen den beiden besten Freunden, was es für schreckliche Konsequenzen haben könnte, wenn Jungen das nicht dürften. Die Spekulationen reichen von sich in Blitze verwandelndes Glitzer über in Eisblöcke transformierte oder explodierende Jungen, bis Paul schließlich träumt, dass sie zu verzauberten Sternen würden. Da hilft nur, sich von jedwedem Glitzer fernzuhalten, nicht zum Basteln, nicht zum Verkleiden, nicht zum Schmücken und auch keine Nähe zu glitzertragenden Personen. Dass damit die beiden das Mädchen Tilly von ihren Spielen ausschließen müssen, um nicht „verzaubert“ zu werden, bringt Tilly auf eine Idee: Die Jungen sollen sich alles Verfügbare, Glitzernde anziehen, um in den Himmel zu den Sternen zu reisen, denn mutig genug sind sie, um sich zu trauen. Das tun sie und die anderen Kinder lachen sie aus, aber Tilly ist auch mutig und verteidigt sie, bis die beiden ganz oben auf dem Klettergerüst erleuchtet von der Sonne zu glitzernden Sternen werden, die wie Sternschnuppen auf die Erde fallen. Die Kleidung und die glitzernden Accessoires, die sie getauscht haben, tragen sie selbstbewusst den Rest des Kitatages.
Mithilfe von Fantasie und Mut werden in dieser Geschichte Geschlechts- und Rollenklischees überwunden und zwar auf einer Ebene, die Kindern im Alter der Zielgruppe vertraut ist und die sie nachvollziehen und verstehen können. Miteinander spielen, Freunde haben, aber auch akzeptiert und nicht ausgelacht werden sind die zentralen Themen hierbei. Glitzer kann für alle sein ebenso wie jeder mutig sein kann, egal ob Mädchen oder Junge. So kann jeder seine Persönlichkeit jenseits von Rollenzuschreibungen und Erwartungshaltungen auch im übertragenen Sinne zum Funkeln bringen.