Gibt es hitzefrei in Afrika? So leben die Kinder dieser Welt

Autor*in
Christiansen, Sabine
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
254
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2008
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
10,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Für Kinder in Deutschland ist ein Klo selbstverständlich. Für Kinder in Indien oder in den meisten Ländern Afrikas nicht! Wieso sagen die Menschen in Afrika und Amerika Kindergarten, obwohl dort nicht Deutsch gesprochen wird? Was bedeutet es für ein Kind, kein Dach über dem Kopf zu haben? Wenn Kinder von solchen Dingen erfahren, hätten sie gerne eine Antwort. In diesem Buch gibt es sie und darüber hinaus jede Menge andere Informationen und Geschichten über den Alltag von Kindern in der Welt.

Beurteilungstext

In 99 Artikeln, von A (acht Stichworte, u.a. Armut und Aids), über K (zehn Stichworte, u.a. Kindergarten, Kindersterblichkeit, Klo) bis Z (Zahlen, Zähneputzen, Zuhause) bietet dieses lexikalische Taschenbuch Einblicke in die Lebensumstände und Problemfelder von Kindern in der Welt von heute. Das Buch wurde zum 60ten Geburtstag der UNICEF herausgegeben.

Das Buch soll so etwas wie eine Weltreise sein, meinen die Autoren Leo G. Linder und Doris Mendlewitsch gemeinsam mit den Herausgebern Sabine Christiansen und Janosch. Keine Pauschalreise, bei der man vorher schon genau weiß, wann man wo ankommt und in welchem Hotel man übernachtet. Eher eine Abenteuerreise, die kein festes Ziel hat, aber viele unvorhergesehene Zwischenstationen.

Bei uns gibt es an heißen Sommertagen in den Schulen hitzefrei, auch wenn manche Kultusministerien es hin und wieder abschaffen wollen. In Afrika kann es viel heißer werden als bei uns, aber deshalb bekommen die Schüler/innen dort fast nie frei. “Wenn es ab 30° hitzefrei gäbe, hätten die Kinder fast das ganze Jahr über schulfrei.” Aber an besonders heißen Tagen, wenn das Thermometer im Laufe des Vormittags auf 45 oder 50° klettert, machen die Lehrer schon mal um zehn oder elf Uhr Schluss, um am späten Nachmittag weiter zu unterrichten.

Allein diese titelgebende Frage mit ihrer viel ausführlicheren als oben zitierten Beantwortung im Buche macht deutlich, was dieses spezielle Kinderlexikon will: Es möchte einen Beitrag leisten, dass neugierige Kinder in Deutschland wissen, wie Kinder und Jugendliche in aller Welt denken und fühlen und unter welchen Umständen und mit welchen Problemen sie erwachsen werden, wogegen sie kämpfen, worauf sie verzichten müssen, womit sie spielen und was sie womöglich schon alles hinter sich haben.
Vergleiche in Wort und Bild und Hintergrundgeschichten und Informationen von UNICEF-Mitarbeitern, die vor Ort den Betroffenen in Nöten helfen und sie in ihren Rechten stärken, sind ein spannender Fundus nicht nur für 10-17-Jährige, sondern auch für Erwachsene.

Es ist ein spannendes Lese- und Bilderbuch, das man nicht nur einmal in die Hand nimmt. Man muss und sollte es auch nicht unbedingt von vorne bis hinten durchlesen, das würde vielleicht zu sehr bedrücken. Am besten lese man es quer und nach Bedarf und lasse sich zum Nachdenken, Vergleichen sowie zu weitergehenden Fragen (vielleicht in der Schule?!) anregen; für diesen Zweck ist es auf jeden Fall empfehlenswert.


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Diese Rezension wurde verfasst von nb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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