ghetto KIDZ

Autor*in
Rhue, Morton
ISBN
978-3-473-35292-0
Übersetzer*in
Schmitz, Werner
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
248
Verlag
Ravensburger
Gattung
Krimi
Ort
Ravensburg
Jahr
2008
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In seinem neuesten Jugendroman beschäftigt sich Morton Rhue mit einem schwarzen Jugendlichen bis zum 18.Lebensjahr. Kalon ist schwarz und intelligent, er lebt mit Grandma und Schwester in einem Großstadtviertel, in dem Gewalt und Kriminalität, Drogen- und Waffenhandel, Armut und Hoffnungslosigkeit blühen.

Beurteilungstext

Dieses Buch ist eine sarkastische Bestandsaufnahme: Nachdem im Jahre 2002 das unter dem Namen “No Child Left Behind Act” bekannt gewordene Gesetz zur Bildungsförderung in den USA unterzeichnet worden war, sollte die Qualität der Schulausbildung unabhängig vom Wohlstand der Eltern und in verschiedenen Stadtteilen ausgeglichen werden. Rhue stellt schon vor der Evalutionshalbzeit fest, dass Schwarze ohne oder mit geringer Schulbildung gesellschaftlich immer stärker ausgegrenzt werden. In Memoriam Martin Luther King, im Nachwort, in Randnotizen und im Gedicht auf dem hinteren Umschlag, mehrfach betont Rhue, dass Schwarze, die in Ghettos aufwachsen null Chance haben. Das exemplifiziert er in der Lebensgeschichte des Kalon, der als Ich-Erzähler in 34 Kapiteln das Leben zwischen den beiden rivalisierenden Gangs in seinem Stadtteil schildert. Als erfahrener und intelligenter Bursche versucht er sich aus kriminellen Geschichten herauszuhalten, obwohl er schon viel gesehen hat. Erst nachdem er sich in die kleine Schwester eines Gangleaders aus dem gegnerischen Wohnblock verknallt hat, wird es immer schwieriger für ihn, nicht bei den Disciples mitzumachen. Da er weder Footballstar noch ein großer Rapper werden kann, hängt sein sozialer Aufstieg ganz an seiner Rolle in den beiden großen Gangs. Kalon lernt zwar auch soziale Verantwortung für seine Granma und die Schwester mit dem Baby, doch der Bildungsabschluss rückt in weite Ferne. Der Autor entwickelt eine rasante und spannende Geschichte, in die er viele Kenntnisse über Armut und Gewalt und speziell über Jugendkriminalität in Ghettos einbringt. Sie hat kein Happyend, denn mit 18 landet Kalon wegen Mordes im Gefängnis. Zehn Jahre später lässt der Autor noch einige Entwicklungen im Rückblick passieren, dabei bleibt die fatale Bilanz dominant. Diese Buch sollte Jugendlichen unbedingt empfohlen werden, es kann gut für Unterrichtsprojekte genutzt werden und geht knallhart an die Realität von Rassentrennung und gesellschaftlichen Folgen in den USA heute heran.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von verh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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