Gesundheit! Die Geschichte der Medizin von früher bis heute

Autor*in
Bartosik, Anna
ISBN
978-3-95728-651-2
Übersetzer*in
Breuer, Marlena
Ori. Sprache
Illustrator*in
Gwis, Asia
Seitenanzahl
146
Verlag
Knesebeck
Gattung
Buch (gebunden)Sachliteratur
Ort
München
Jahr
2022
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
20,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Krankheit betrifft jeden irgendwann. Das war schon immer so. Aber wie sind die Menschen früherer Zeiten damit umgegangen. Und welche Möglichkeiten haben kluge Forscher und Mediziner bis heute entwickelt, um Krankheiten zu besiegen? Dazu gibt es unendlich viele Fragen, die auch Kinder schon bewegen. Zumindest einige Antworten finden sich im Buch „Gesundheit! – Die Geschichte der Medizin von früher bis heute“.

Beurteilungstext

Die polnische Molekularbiologin Anna Bartosik hat sich mit ihrem Buch „Gesundheit!“ an eine ausgesprochen komplexe Thematik gewagt. Diese für Kinder verständlich zu vermitteln, ist ihr jedoch nur teilweise gelungen. In sechs Kapiteln gibt die Autorin einen knapp gehaltenen Überblick über nahezu alles, was mit Gesundheit und Krankheit zusammenhängt. Sie geht kurz auf die historische Entwicklung der Medizin ein, beschreibt etwa wichtige Wegbereiter wie Hippokrates, Galen, Vesalius, Avicenna und Paracelsus. Und sie geht auf damals übliche Sichtweisen und Behandlungsmethoden ein, etwa den oft vorgenommenen Aderlass.
Im Zusammenhang mit der Anatomie wird u.a. erläutert, welche enormen diagnostischen Möglichkeiten sich mit der Entdeckung der Röntgenstrahlen sowie der Entwicklung von Ultraschall-, CT- und MRT-Geräten eröffnet haben.
Innere Organe wie Leber, Herz und Bauchspeicheldrüse werden in Kurzform abgehandelt. Ebenso das Gehirn, sowohl aus organischer als auch psychischer Sicht. Etwas ausführlicher geht Bartosik auf den Kampf gegen Bakterien und Viren ein, darunter auch mit Hinweis auf die aktuelle Corona-Pandemie. Ein allgemeiner Überblick über medizinische Fachrichtungen, die stark unterschiedliche medizinische Versorgung weltweit sowie für die Zukunft angedachte Behandlungsmöglichkeiten beschließen das reich bebilderte Buch.
Die behandelten Themen werden zumeist durchaus verständlich erklärt. Allerdings vermisst man eine besser nachvollziehbare Grundstruktur. Allzu oft wirkt der Text wie eine simple Aufzählung einer langen Folge von Fakten und Beschreibungen. Dass dabei viele Fremdwörter und Fachbegriffe verwendet werden, lässt sich schwerlich vermeiden. Ungünstig ist es jedoch, wenn keine nähere Erklärung erfolgt, was relativ häufig der Fall ist.
Die gendergerechte Sprache ist einerseits zu begrüßen. Andererseits wirkt es mitunter holprig und den Lesefluss störend, wenn etwa in drei aufeinander folgenden Sätzen (s. S. 56)„Neurochirurginnen und Neurochirurgen, … Psychiaterinnen und Psychiater, … Psychologinnen und Psychologen… sowie Patientinnen und Patienten“ erwähnt werden.
Die Illustrationen sind eher naiv gehalten und nicht sonderlich aussagekräftig. So vermisst man beispielsweise bei der Darstellung des Herzens (S. 77) einen Hinweis auf die Flussrichtung des Blutes, die beim Herz-Lungen-Kreislauf (S. 81) zwar angegeben, aber für jemanden, der sich nicht ohnehin auskennt, kaum nachvollziehbar ist.
Eine Altersempfehlung gestaltet sich schwierig. Zwar sind Text und Bebilderung weitgehend auf Kinder ab etwa 8 Jahren abgestellt. Aber die Verwendung von Fachbegriffen wie auch die teils allzu knapp gehaltene Beschreibung komplizierter biochemischer oder physiologischer Vorgänge bewegt sich nicht selten auf Oberstufenniveau. Dennoch kann das Buch auch schon geeignet sein für interessierte Grundschüler*innen, die sich durch sprachlich schwierige Passagen nicht abschrecken lassen, sondern vielmehr angeregt fühlen, nähere Informationen von fachlich versierten Erwachsenen einzuholen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Gerd Klingeberg; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 04.01.2023

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