Gesucht!

Autor*in
Schlüter, Andreas
ISBN
978-3-401-05636-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
216
Verlag
Arena
Gattung
Krimi
Ort
Würzburg
Jahr
2004
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
11,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Vier Mädchen, die “Prinzessinnen” , eine skrupellose Bande, schlagen jeden, der sich ihnen widersetzt krankenhausreif. Kea, deren Vater Südafrikaner ist, bekommt das zu spüren. In einer Panikreaktion reißt sie aus. Alles wird noch schlimmer als eine alte Frau stirbt und der Verdacht von der Bande auf Kea gelenkt wird...

Beurteilungstext

Für den Leser ab 14 Jahren wird hier treffend die Ausgrenzung und Vereinsamung eines schwarzhäutigen Mädchens in einer Hochhaussiedlung geschildert. Durch ihre Hautfarbe und die Gleichgültigkeit der Mitschüler zur Außenseiterin geworden, wird sie auch noch von einer Mädchenbande, den “Prinzessinnen” erniedrigt. Anschaulich wird der Terror und das Gehabe dieser Mädchen geschildert, die allerdings auch nur im Pulk stark sind. Jugendliche des ganzen Viertels haben vor diesen Angst. Selbst vor Erwachsenen machen sie keinen Halt. Gezeigt wird hier, dass auch heranwachsende Mädchen ein großes Gewaltpotential entwickeln können. Symptomatisch für die Gesellschaft ist das Wegsehen und nicht zur Kenntnis nehmen. In altersentsprechender Sprache und sehr spannend beschreibt der Autor Keas Schicksal, die auf einem Laster ausreißt, wodurch alles nur noch schlimmer wird. Als eine alte Frau durch die Schuld der Prinzessinnen stirbt, lenken diese den Verdacht gezielt auf Kea. Bei deren Rückkehr läuft sie ihnen direkt in die Arme und wird beinahe von den Mädchen umgebracht. Glücklicherweise fassen endlich die Mitschüler Mut und können Kea in letzter Minute retten.
Leser können sich mit der Protagonistin solidarisieren, einige auch identifizieren. Man mag dieses Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, so gefesselt ist man von Keas Schicksal und den Ereignissen. Eine Betroffenheit begleitet den Leser von Beginn bis zum Ende der Handlung. Ein Stück Gesellschaftskritik wird vermittelt und ein Appell nicht weg zu schauen, sondern zu helfen und Unrecht zu unterbinden. Gespiegelt wird aber auch eine desolate Gesellschaft und die Gefahr des Abrutschens besonders bei unterprivilegierten Jugendlichen. Gefordert ist auch die Schule einzugreifen und sich zu kümmern.
Ein Ratgeber der Polizei Hamburg im Anhang vervollständigt dieses Buch.
Sehr empfehlenswert auch als Klassenlesestoff in Sozialkunde oder Religion.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPMK.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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