Geschichten unter einem weiten Himmel

Autor*in
Wendt, Albert
ISBN
978-3-7026-5963-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
189
Verlag
Jungbrunnen
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Wien
Jahr
2022
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiKlassenlektüre
Preis
17,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Erzählungsband von Albert Wendt bietet eine Auswahl seiner überaus poetischen, fantastischen Geschichten. Im Mittelpunkt stehen Kinder, die sich in Alltagssituationen auf skurrile, eigentümliche Weise bewähren müssen und existenzielle Fragen an die Welt und das Dasein in der Gemeinschaft stellen. Reales trifft auf Fantastisches, seltsame Abenteuer werden bestanden, was geschieht und erinnert, wird bleibt nach der Lektüre noch lange im Gedächtnis.

Beurteilungstext

Albert Wendt bezeichnet sich selbst als Märchendichter, der in seinem Garten bei Leipzig unterm Apfelbaum sitzt und Wind und Wetter zu seinen Schreibgefährten macht. Kinder sind ihm wichtig; und die Poesie der Worte. Lange Zeit hat er Stücke geschrieben, die auf der Theaterbühne aufgeführt oder für den Rundfunk als Hörspiel produziert und gesendet wurden. Die meisten seiner frühen, in der DDR entstandenen Stücke hat Albert Wendt inzwischen in Prosafassungen gebracht.
Der Sammelband stellt eine Auswahl seiner wichtigsten kinderliterarischen Texte vor. In allen begegnet man Kindern, die sich tapfer und fantasievoll gegen Dummheit und Übergriffigkeit zu behaupten versuchen. Im "Sauwetterwind" bewältigt ein Junge trotz Wind und Wetter den weiten Schulweg mit seinem Fahrrad und wird für sein Zuspätkommen verspottet, woraufhin er sich in den Mantel des Schweigens hüllt. Im "Hexenhaus" rettet ein Kind eine ganze Bibliothek, "Betti Kettenhemd" beharrt trotzig auf ihrer Eigentümlichkeit. Die im Band enthaltenen Märchenstücke erzählen von einer dicken Prinzessin und ihren sieben Elefanten, vom goldenen Herzen der Prinzessin Wachtelei und einem Mann, genannt "Vogelkopp" , der sich weigert, seinen Hut zu ziehen, denn darunter nisten junge Vögel, die er beschützt. In "Adrian und Lavendel" gibt es ein durchaus neues märchenhaftes Wesen, eine zart geflügelte Dampfwalze und in der zum ersten Mal veröffentlichten Erzählung "Hipp und Ann" geht es gar um eine Nasenoperation.
Albert Wendts an der Dramatik geschulte und stark verdichtete Erzählkunst bringt Geschichten auf die Welt, über die man lange nachdenken kann, weil die Bilder, die er gefunden hat, von großer Kraft und Schönheit sind. Er sagt, dass es Geschichten gäbe, die an die Tür klopfen und solche, zu denen man hinfährt, aber diejenigen, die herabfallen und in die Tiefe stürzen, aus denen schlagen Funken, die man Wunder nennen kann. Solche wundersamen "Geschichten unter einem weiten Himmel" bietet der Sammelband. In ihnen finden sich Sprachbilder, die gar nicht so sehr verstanden, aber immer erfühlt werden wollen, und die - wie die großen Bilder der Märchen - immer einen Rest Unerklärliches, Seltsames und Fremdes in sich tragen.

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Diese Rezension wurde verfasst von Eva Maria Kohl; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 10.07.2022

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