Geniale Querköpfte. Träumer, Schulschwänzer und Genies ...

Autor*in
ISBN
978-3-89777-333-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
110
Verlag
Gattung
Biografie
Ort
Kempen
Jahr
2007
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

17 illustrierte Kurzbiographien ungewöhnlicher Männer und Frauen - Querdenker, Genies oder einfach nur eigensinnige, manchmal auch eigenbrötlerische Erfinder, Künstler, Schriftsteller, Musiker, Sportler und Finanzgenies.

Beurteilungstext

In diesem wunderschön gestalteten und illustrierten Buch finden sich so verschiedene Menschen wie Justus Liebig, der wesentlich beteiligt ist an der Begründung der Chemie als Naturwissenschaft, der Dübel-Erfinder Artur Fischer und die Künstlerin Maria Sibylla Merian, deren Namen eine Reiseführer-Reihe ziert. Was sie und die anderen14 hier vorgestellten zumeist berühmten Leute auszeichnet, ist entsprechend den Bemerkungen im Vorwort nicht in erster Linie ihr Bekanntheits- oder Berühmtheitsgrad, sondern dass sie hartnäckig, ja stur und in einem ganz positiven Wortsinn "eigen-sinnig" waren bzw. sind in der Verfolgung ihrer Ziele. Allen gemeinsam ist, dass sie neugierig, leidenschaftlich, zielstrebig und manchmal auch verbissen ("Ich krieg das raus"- Kapitelüberschrift zu Champollion, dem französischen Sprachwissenschaftler, der im 19. Jhd. die Hieroglyphen der Ägypter entschlüsselt) an einer Sache dranbleiben: Sei es als Schauspieler gegen die eigene Sprachlosigkeit erfolgreich zu werden wie Gerard Depardieu, sei es als Entdecker und Missionar im 19. Jhd. Afrika zu durchqueren wie Livingstone oder sich trotz massiver körperlicher Beeinträchtigung und schwierigen Verhältnissen ein Spielzeugimperium (Steiff-Tiere) aufzubauen, das noch heute den Markt prägt, wie Margarete Steiff. Versammelt sind hier sowohl historische wie auch noch lebende Persönlichkeiten, die meisten geboren im 19. oder 20. Jhd. Die Frauen sind mit vier Portraits deutlich in der Minderheit - und es ist außerdem keine heute noch lebende "eigensinnige" Frau dabei - haben Verlag und/oder Autor keine entdecken können?
Selbstverständlich darf in einer solchen Sammlung der Physiker Albert Einstein (der immer ein bisschen anders und besser als seine Lehrer war, weshalb ihm kein sehr großer schulischer Erfolg beschieden war) ebenso wenig fehlen wie der frühe "Fantasie"-Autor Jules Verne, der seine Leser damals wie heute mit auf Reisen nimmt, die nicht nur ein Kurztrip ins eigentlich sowieso Bekannte und Vertraute sind.
Das Buch lädt den Leser und/oder Betrachter ein, es in die Hand zu nehmen, zu blättern, hier oder da in einen der mit leichter Hand geschriebenen erzählenden biographischen Texten einzutauchen. Oder eines der gelungenen, auf die Texte abgestimmten Bilder und Collagen zu betrachten, sich an ihrer Komposition und Farbigkeit zu erfreuen oder über ihre Aussage nachzudenken. Geschickt sind hier unterschiedliche Bildgestaltungsmöglichkeiten miteinander verwoben, so dass aus Fotos, historischen Zeichnungen und Illustrationen ganz neue Perspektiven auf die Person oder das von ihr Erschaffene entstehen, z.B. auf Frankenstein, als ein trauriges Monster, das die Schriftstellerin Mary Shelley im frühen 19. Jhd. erschaffen hat, also lange vor den heutigen medizinischen Möglichkeiten.
Dieses Buch schafft offensiv Leseanreize - Jugendliche mit wenig Leseerfahrung finden hier Helden wie den größten Boxer aller Zeiten Muhammad Ali, Steven Spielberg, den Regisseur des Weißen Hai oder auch Bill Gates, der ehrgeizig und entschlossen zum Herrscher des Microsoft-Imperiums wurde.
Sehr empfehlenswert.

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Diese Rezension wurde verfasst von ASR.
Veröffentlicht am 01.01.2010