Genesis Alpha

Autor*in
MICHAELS, Rune
ISBN
978-3-440-11554-1
Übersetzer*in
Zettner, Maria
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
208
Verlag
Klee
Gattung
Krimi
Ort
Stuttgart
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Joshs Weltbild wird zerstört, als man seinen älteren Bruder wegen des Mordes an einem Mädchen verhaftet. Und sein Glaube an dessen Unschuld schwindet immer mehr, als die Schwester des Mädchens auftaucht und durch das Online-Spiel Genesis Alpha harte Beweise bringt.

Beurteilungstext

Rune Michaels Roman Genesis Alpha ist in der Reihe 21st Century Thrill erschienen und firmiert als Thriller. Das Buch ist nicht nur auf jeden Fall spannend, sondern greift auch zeitgenössische Probleme auf: Das Abdriften in virtuelle Welten, die vorgebliche Anonymität des Internet als Experimentierraum für Verrückte und die Diskussion um „menschliche Ersatzteillager“.
Der 13jährige Josh versteht die Welt nicht mehr, als sein älterer Bruder Max unter Mordverdacht steht: Er soll ein Mädchen auf grausame Art und Weise ermordet haben. Und es kommt noch schlimmer, als wie aus dem Nichts Rachel, die Schwester des Mädchens, im Gartenhaus von Joshs Eltern auftaucht. Das Mädchen verletzt sich selbst und droht Josh damit, auch ihm ein Verbrechen anzuhängen. Erst nach und nach liefert sie Beweise für Max' Schuld, die mit dem Computerspiel Genesis Alpha zusammenhängen und Joshs Glauben an Recht, Unrecht und sich selbst erschüttern.
Insgesamt ist Story stark psychologisierend aufgebaut und spricht immer wieder Urängste wie vor dem Tod oder Wünsche nach Liebe, Zuneigung und Individualität an. So wurde Josh im Reagenzglas als Klon des als Kind todkranken Bruders geschaffen, um für diesen Knochenmark spenden zu können. Für Josh stellt sich damit nicht nur die Frage nach dem Sinn seiner Existenz, sondern auch danach, ob er nicht gleichsam in Max' Alter zum Mörder werden wird. Rachel hingegen macht einerseits Josh für den Tod ihrer Schwester verantwortlich, schließlich würde Max ohne ihn nicht mehr leben. Andererseits fühlt sie sich selbst schuldig, hat sie sich doch die Persönlichkeit der Schwester für das PC-Spiel „geliehen“.
Der einzige Kritikpunkt dieses durchweg spannenden Buches betrifft das offene Ende: Zwar lässt Josh die Computerspielfigur des Bruders sterben, aber was die „realen“ Figuren angeht, wird der Leser im Ungewissen gelassen.

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Diese Rezension wurde verfasst von str.
Veröffentlicht am 01.01.2010