Gemüselust von A bis Z: Obst und Gemüse restlos verputzen

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Teaser

Das Kochbuch bietet 40 Rezepte zu verschiedenen, meist einheimischen Gemüsesorten, welche saisonal eher im Frühling/Sommer oder im Herbst/Winter zubereitet werden können. Sehr ungewöhnliche Kombinationen v.a. von süß und herzhaft wie Schoko-Zucchini-Kuchen, Kartoffel-Konfitüre oder Crème Brûlée vom Hokkaido-Kürbis werden dafür vorgeschlagen.

Beurteilungstext

Das Buch Gemüse-Lust lebt weniger von der Auflistung von Rezepten mit Gemüse, sondern ist als Gesamtwerk zu betrachten. Dabei wird auf jedes Detail geachtet: von Fotografien zur Schriftart zum gestanzten Hardcovereinband. Alles ist sehr hochwertig aufgearbeitet und somit seinen Preis auch wert. Es wird spürbar mit welcher Liebe zu den Lebensmitteln die Autorin ans Werk geht. In einem Vorwort erklärt sie, warum in ihren Rezepten auch Stiele, Blätter, Schalen und weiterer meist als Abfall Geltendes verwertet wird. Diese weniger exquisite, denn wiederverwertende ökonomische Haltung spiegelt sich auch in den Fotografien wieder. Hier wird nicht auf astreinem perfekt arrangierten Tisch gedeckt sondern ein abgekratzter Holztisch bildet die Unterlage, worauf das Gericht mit einem großen breiten Messer aus alten Zeiten oder einem ausgefranzten Tuch präsentiert wird. Das Gesamtbild ist beeindruckend stimmig und ein Genuss für sich.
Sehr angenehm sind ebenfalls die ausgewählten Zutaten. Hier muss nicht für jedes Gericht eine neue exquisite Zutat gekauft werden, die man im Anschluss kaum wieder braucht, sondern es werden meist Zutaten verwendet, die man sowieso im Hause hat und dennoch werden ganz besondere Gerichte gezaubert, die vor allem durch sonderbare Kombinationen neue Geschmackserlebnisse zulassen. Hinweise zur Portionenzahl, zur Vorbereitungs- und Garzeit sind hilfreich für die vorherige Planung. Weitere Tipps werden zu den Gerichten oder Inhaltsstoffen oder zur Zubereitung bzw. Verfeinerung gegeben.
Weiterhin positiv hervorzuheben ist die Gliederung des Buches. Zum einen wird eine Teilung in Sommer-/Frühlingsrezepte und Herbst-/Winterrezepte vorgenommen, die saisonal bedingt ist. Zum anderen wird nach den Gemüse- und auch Obstsorten gegliedert. Jeder Gemüsesorte wird für seine visuelle Präsentation eine Doppelseite gewidmet. Es schließen sich danach zwei bis drei Gerichte an. Ebenfalls sehr schön sind Menüvorschläge, in denen die Autorin noch einmal eine andere Ordnung vornimmt in Aperitifs, Vor- und Hauptspeisen sowie Desserts und Getränke. So kann man sich aus den Rezepten sein individuelles saisonales Menü zusammenstellen.
Alles in allem ist das Buch mehr als ein Rezeptebuch. Es geht wertschätzend mit unseren einheimischen Gemüsesorten um und legt den Fokus auf ein ökonomisches und ökologisches Bewusstsein.