Gemüsefreunde
- Autor*in
- Kranz, Sabine
- ISBN
- 978-3-948743-38-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- Deutsch
- Illustrator*in
- Kranz, Sabine
- Seitenanzahl
- 180
- Verlag
- Kunstanstifter
- Gattung
- Buch (gebunden)Sonstiges
- Ort
- Mannheim
- Jahr
- 2024
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiFreizeitlektüre
- Preis
- 34,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Nicht nur die vielfältigen gemüsebasierten Rezepte aus unterschiedlichen Kulturen und Kontexten machen dieses umfangreiche Kochbuch zu einem Genuss – auch die poppige Gestaltung in Siebdruckästhetik ist ein Augenschmaus und lässt ein jedes Kunstbuch-Liebhaber:innenherz höher schlagen…
Beurteilungstext
Die Illustratorin Sabine Kranz, die auch gewissermaßen Kuratorin dieser umfangreichen Rezeptesammlung ist, fühlt sich mit anderen Gemüsefreund:innen „durchs Kochen verbunden“. Sie lebt mit ihrer Familie in Frankfurt am Main und auch die „Frankfurter grüne Soße“ hat es in dieses Buch geschafft (nice!).
Das Buch ist in acht Unterkapitel mit griffigen Überschriften wie: „Ganz einfach“- „Wenig Zeit“- „Nur du & ich“- „Wow-Effekt“- „Bring was mit“- „Kleine/Große Runde“ - „Für Kleine und Große“ eingeteilt und die insgesamt 112 Rezepte lassen sich hinten noch einmal im „Gemüseregister“ (sortiert nach Hauptbestandteilen) nachschlagen.
Auf jeder Seite sind ein bis zwei Rezepte platziert, in der Kopfzeile steht zart der Vorname der Person, die diesem Buch das jeweilige Rezept „vermacht“ hat. Außerdem wird jeder Vorschlag flankiert von einem illustrierten Porträt der „stiftenden“ Person, sowie von mindestens einer poppig-bunten Gemüse- oder Essensdarstellung. Dabei wirken die Seiten nie überladen, sondern Sabine Kranz weiß in der Buchgestaltung bestens mit Weißraum umzugehen. Was mich (außerdem) wirklich begeistert, ist das einfache, aber geniale Farb- und Druckkonzept: Gearbeitet wurde mit nur 5 (Sonder-)Farben, die durch Layering immer wieder neue Zwischentöne erzeugen. Die Siebdruckästhetik entsteht u.a. dadurch, dass es oftmals einen leichten Versatz im Druck gibt und die farbigen Flächen weiße Sprenkel aufweisen. So entsteht der Eindruck eines aufwendigen Verfahrens, in dem jede Druckebene einzeln angelegt worden sein muss, um sie dann in verschiedenen Farben und mehreren Arbeitsschritten übereinander zu „legen“ – entweder händisch per Sieb oder digital am Computer.
Die Bandbreite der Gerichte ist riesig und ihre Quellen sind hauptsächlich Privatpersonen aus dem Freund:innenkreis der Autorin. Aber auch in vier Restaurants/Cafés in Frankfurt, Rostock und Leipzig ist Sabine Kranz fündig geworden und hat auch wenige Rezepte (und Menschen) von diesen Orten mit in ihr Buch aufgenommen.
Wenn das Gericht nicht nur vegetarisch, sondern vegan ist, ist es mit einer lachenden grünen Erbse gekennzeichnet (so z.B. „Gefüllter Wirsing mit Kartoffeln und Maronen“ von Tankred/Restaurant „Zest“ in Leipzig).
Alle Rezept-Stifter:innen kommen neben ihren Portraits mit einem kurzen Statement oder einem persönlichen Tipp zu Wort – z.B. mit dem Hinweis, dass „man für Kinder mithilfe von Küchengummis und einer Wäscheklammer eine Essstäbchen-Zange basteln kann“, um Bún Chay – Vietnamesischen Reisnudelsalat – leichter essen kann.
Praktischerweise kommt diese hochästhetische Rezeptesammlung mit festem Einband und Lesebändchen daher, sodass ich immer wieder schnell zu meinen persönlichen Lieblingsrezepten (wie z.B. den „Watscheneinfachen Spinatknödeln“ von Ösa oder den „Himbeeren im Schnee“ von Chris) zurück finde. Und auch wenn dieses wunderschöne Buch einen stolzen Preis hat – hier steckt so viel gestalterisches Können und geballte Kulinarik drin – definitiv ein Must-Have für alle feinschmeckenden Ästhet:innen (und/oder Gemüsefreund:innen)!