Gelöscht

Autor*in
Kunst, Marco
ISBN
978-3-8067-5089-8
Übersetzer*in
Erdorf, Rolf
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
477
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Fantastik
Ort
Hildesheim
Jahr
2005
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zukunft: eine riesige Stadt unter einer Klimaglocke und hinter riesigen Stadtmauern, gesteuert von einem Computer, der grundlegend nachhaltig arbeitet, in dem alles wieder verarbeitet wird und in Nahrung umgewandelt werden kann. Natur ist so gut wie überflüssig. Nur raus darf man nicht, aber Sig wird versehentlich hinausgeworfen. Draußen findet er nur wenige Partner, aber es gelingt, den Zentralcomputer umzuprogrammieren, so dass er wider Erwarten in eine offenere Stadt zurückkehren kann.

Beurteilungstext

“Gelöscht” ist einerseits eine beunruhigende Zukunftsvision, weil die Computerisierung der Welt ja durchaus voranschreitet und es immer mehr Menschen gibt, die Natur als etwas Unwägbares und am besten zu Eleminierendes empfinden und verstehen. Der Gedanke, dass ein Computer sogar in der Lage sein könnte, Nahrung aus Abfall herzustellen und dennoch die Produkte einer zwar kaschierten, aber noch vorhandenen Natur ( Cornflakes z.B.) anzu bieten, hat ja durchaus etwas Verlockendes, besonders wenn sie garantiert hygienisch und gesund wären. Fertig denken darf man die Prämissen dieser Konstruktion genauso wenig wie ihre Folgen, deshalb muss man in der Geschichte dem Abenteuer folgen. Wir glauben also unhinterfragt, dass es auch möglich wäre, über einen Computer so Zugriff auf einen Menschen zu haben, dass er, ohne dass seinem Körper etwas zustößt, “gelöscht” werden kann, als wäre sein Gehirn nichts weiter als eine Festplatte, die nach Belieben mit Software bestückt werden kann. Stirbt jemand in dieser Welt, dann haben es die Hinterbliebenen leicht, zielgenau löscht der Computer in allen Personen die Daten über den Verstorbenen, und so sind alle glücklich. Kein Schmerz, kein Glück, falsch, Glück entsteht nur ohne Schmerz. Auch hier holpert die Geschichte. Sig nun also wird versehentlich aus der Stadt hinausgekehrt, der Computer hat jedoch nicht versagt, sondern ab und an testet er, was passiert, wenn eine Person >über Bord< geht. Ganz so logisch ist das nicht, denn “draußen” warten Fluggeräte, die Sig seiner nunmehrigen Bestimmung >gelöscht zu werden< zuführen möchten. Sig jedoch trifft auf einen >Outtown<, der schon seit 50 jahren außerhalb der Stadt in den Müllhalden und in den wenigen verbliebenen Wäldchen sein Leben zubringt. Er hofft, Sig dazu bewegen zu können, doch noch in den Zentralcomputer hineingelangen zu können, der außerhalb der Stadt in Türmen untergebracht ist. Er soll den Computer überzeugen, dass das Leben in der Stadt geöffnet werden muss und ein Mensch auch Naturerlebnisse haben sollte. Der Outtown stirbt, Sig jedoch gelingt es, den Computer zu überzeugen. Die Geschichte ist ganz spannend geschrieben, aber sie hält an jeder Ecke Unlogisches bereit. In diesem Fall hätte es mindestens einer Trilogie bedurft, aber ob das die Unlogik aufgehoben hätte?? Spannend für Menschen, denen Abenteuer genug sind.

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Diese Rezension wurde verfasst von Bg.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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