Geheimagent Jack - Die Suche nach dem gestohlenen Schatz

Autor*in
Singer Hunt, Elizsabeth
ISBN
978-3-570-17559-0
Übersetzer*in
Margineanu, Sandra
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Grubing, Timo
Seitenanzahl
122
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2018
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
8,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Jack wird zu seinem zweiten Einsatz der Globalen Geheimen Sicherheitskräfte gerufen. Ein Schiffswrack birgt ein schillerndes Geheimnis und ein junger Mann wird entführt. Jack deckt schon bald die dunklen Machenschaften der Piraten auf, doch die geben sich nicht so leicht geschlagen. „Geheimagent Jack - Die Suche nach dem gestohlenen Schatz“ ist der zweite Band in der „Geheimagent Jack“ -Reihe und führt Jack dieses Mal nach Australien, wo er eine aufregende Mission über und unter Wasser erfüllt.

Beurteilungstext

Sein Name ist Jack. Jack Stalwart. Geheimagent bei den Globalen Geheimen Sicherheitskräften. Um seinen Bruder Max zu finden, der auch ein geheimes Mitglied der Organisation ist, hat er sich mit neun Jahren als Geheimagent beworben. Seitdem bereist er die ganze Welt, um geheime Missionen zu erfüllen, gefährliche Gegner auszuschalten und Ungerechtigkeiten aufzudecken. So geht es im zweiten Band „Geheimagent Jack - Die Suche nach dem gestohlenen Schatz“ nach Australien, hier soll er den entführten Alfie befreien und den von der HMS Pandora gestohlenen Schatz zurückholen.

Dabei sieht er sich zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Im Great Barrier Reef, in dem Jack taucht, trifft er auf die für den Menschen lebensgefährlichen Irukandij-Quallen und den Grauen Riffhai. Gut, dass Jack für alle Fälle gewappnet ist und die passenden Gerätschaften in seinem Geheimagenten-Rucksack immer dabeihat. Als Jack allerdings von den Piraten gefangengenommen wird, sieht er sich einem weiteren gefährlichen Tier gegenüber, dem Komodowaran - der größten Echse der Welt. Und zu allem Übel wurde ihm sein Geheimagenten-Rucksack auch noch abgenommen. Zum Glück hat Jack noch seine Telefunk-Uhr, die mehr kann als nur die Zeit anzuzeigen und zu telefonieren, denn sie enthält den Tintenschmelzstift, mit dem er sich ein Loch in die Käfiggitter schneidet und so fürs Erste entkommen kann. Doch die Piraten sind aufmerksam und schnell, Jack muss verschiedene Hilfsmittel benutzen, um sie auszuschalten. Jack schafft es, die Mission erfolgreich abzuschließen und Alfie zu befreien.

Bei Geheimagent Jack handelt es sich aktuell um eine Reihe bestehend aus vier Bänden. „Die Suche nach dem gestohlenen Schatz“ ist der zweite Band dieser Reihe. Der erste Band „Geheimagent Jack - Auf der Jagd nach dem Dinosaurier“, der zweite Band und der dritte Band „Geheimagent Jack - Das DaVinci-Geheimnis“ wurden alle mit wenigen Monaten Abstand 2018 veröffentlicht. Der vierte Band „Geheimagent Jack - Die verschwundenen Kronjuwelen“ kam im darauffolgenden Jahr in die Buchläden. Die Bücher entstammen der Feder von Elizabeth Singer Hunt, die gebürtige US-Amerikanerin hat bereits vierzehn Bücher über den Geheimagenten Jack verfasst und wurde dafür auch vielfältig ausgezeichnet. In der nachfolgenden Reihe erleben Jack und sein Bruder Max dann gemeinsam die Abenteuer. Inhaltlich beruhen die Bücher immer auf einem ähnlichen Prinzip. Jack bekommt mit Hilfe des Globus Whizzy eine Nachricht, die ihm sagt, in welches Land er reisen muss, um seine Mission zu erfüllen. Dabei spielt jedes Buch in einem bestimmten Land und beschreibt dabei auch landestypische Gegebenheiten. Jack erfüllt die Mission und kehrt wieder nach Hause zu seinen Eltern zurück, ohne dass mehr als eine Minute Zeit vergangen ist.

Besonders hervorzuheben ist die Aufmachung der ersten 14 Seiten im Buch, denn dies sind die Seiten, die den unerfahrenen Leser bzw. die unerfahrene Leserin über die geheime Identität von Jack aufklären. So wird hier das Reiseziel des Buches auf der Weltkarte präsentiert, mit Flagge und Namen. Es wird die Bewerbung von Jack und eine streng geheime Notiz der Organisation Globale Geheime Sicherheitskräfte gezeigt. Die Grundausrüstung von Jack, seine Telefunk-Uhr, sein magischer Miniglobus Whizzy, seine Magische Karte und sein Geheimagentenrucksack sowie die Globale Geheime Sicherheitskräfte Organisation werden erklärt. Alle Beschreibungen sind mit unterstützenden Illustrationen versehen. Es gibt auch kurze Texte und Porträts der Eltern und des Bruders von Jack, sowie auch von ihm selbst. Sehr interessant sind auch die Hintergrundinformationen, die zum Reiseziel, in diesem Buch Australien, gegeben werden. So werden in kurzen Absätzen einige Eckdaten zu den Ureinwohnern, der Besiedlung, dem Klima, der Bevölkerungsanzahl, der Hauptstadt, den sechs Staaten und dem Staatsoberhaupt genannt. Dies gibt einen guten Faktenüberblick über Australien. Auf der darauffolgenden Seite wird über die HMS Pandora, ein britisches Kriegsschiff, ebenfalls sehr detailliert berichtet. Beispielsweise wird in Kürze über ihre letzte Fahrt und ihren Untergang berichtet, sowie Erklärungen zu Bug und Heck gemacht. Tatsächlich handelt es sich bei der HMS Pandora um ein historisches Kriegsschiff, welches, so wie im Buch beschrieben, gefahren und gesunken ist. Und genau um das Wrack dieses Schiffes geht es in diesem Buch. Auf den abschließenden Seiten, bevor das erste Kapitel beginnt, gibt es eine „Bedienungsanleitung für Geheimagenten-Geräte“. Dabei werden die in diesem Buch relevanten technischen Mittel, die Jack zur Verfügung stehen, in Wort und Bild erklärt. Hierbei handelt es sich um eine Anti-Spuck-Pille, nach der einem nicht mehr übel ist, ein Dös-Spray, welches die Gegner einschläfert, eine Sprüh-Pistole, mit der Ampullen aus der Ampullen-Box versprüht werden können. Hierbei gibt es vier verschiedene Ampullen mit unterschiedlicher Wirkung. Tatsächlich wird im Laufe des Buches sehr deutlich, warum diese Gerätschaften benötigt werden.

Als unerfahrene Leserin der "Geheimagent Jack"-Reihe haben mich diese ersten Seiten zunächst vollkommen überfordert und ich fragte mich konstant, wann das erste Kapitel beginnt. Dies liegt an der Fülle von Informationen, mit denen der Leser bzw. die Leserin zunächst noch gar nichts anfangen kann. Insbesondere auch die aufgezählten Geheimagenteninstrumente waren z.T. so unrealistisch, dass nur schwer deutlich wurde, welche Funktion sie tatsächlich innehaben. Umso irritierender war es dann auch, dass das erste Kapitel aus der Sicht des achtzehnjährigen Alfie Doyle, der darin entführt wird, erzählt wird, während es erst ab Kapitel zwei um Jack und seine Mission, Alfie zu befreien, ging. Tatsächlich klärt sich im Lesevorgang eine Menge auf und so verstand man dann auch problemlos die Geheimagentenwerkzeuge.

Insgesamt ist es ein sehr spannendes Buch, in dem aber auch viel Gewalt vorkommt. Die Gut-gegen-Böse-Thematik ist zentral und durch das wiederholte Aufeinandertreffen der zwei Fronten und den ungewissen Ausgang wird die Spannung bis zum Ende gehalten. Elizabeth Singer Hunt bedient sich hierbei keiner neuen Form des Kinderbuches, hat allerdings durch die Hintergrundinformationen zum Land, zur Tierwelt und auch zum Wrack der HMS Pandora einen gar nicht so geringen Allgemeinwissensanteil unauffällig eingebaut. Dem jungen Leser bzw. der jungen Leserin wird hier ganz nebenbei wertvolles Wissen vermittelt.

Die „Geheimagent Jack“-Reihe zählt zu den klassische Erstlesebüchern. Die Schrift ist dick und groß geschrieben. Der Kapitelumfang liegt zwischen drei und sieben Seiten. Gestreckt werden die zwanzig Kapitel auch durch Schwarz-Weiß-Illustrationen auf fast jeder Seite des Buches. Die Zeichnungen sind sehr detailliert und ergänzen die Erzählung sehr gut. Insbesondere Figuren, wie die Piraten, Jack, Alfie, der Komodowaran, die Haie und die Quallen, und Schlüsselszenen wurden von Timo Grubing gezeichnet. Durch die andauernde Spannung und den großen Unterhaltungswert, insbesondere für Jungen, wird das Buch bereits auf der ganzen Welt gelesen und geliebt.

„Geheimagent Jack - Die Suche nach dem gestohlenen Schatz“ ist also ein klassischer Kinderabenteuerroman, der sowohl fantasievoll als auch realistisch ist. Insgesamt kann ich das Buch empfehlen für Leser bzw. Leserinnen, die solche Abenteuer-Agenten-Geschichten interessiert, die Spannung lieben, die die Welt bereisen wollen und viel Fantasie und Mut haben. Da es teilweise doch sehr utopisch ist, gegen welche Bösewichte der neunjährige Jack antritt und welche technischen Mittel ihm dabei helfen, halte ich das Buch tatsächlich nicht für alle Leser und Leserinnen geeignet. Allerdings spricht hier die Beliebtheitsgrad der Reihe für sich und gerade für Lesemuffel ist dies ein sehr spannender Einstieg in die Welt der Literatur.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mla; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 15.11.2019