Gefangen in der belagerten Stadt

Autor*in
Bekker, Alfred
ISBN
978-3-8000-5314-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
128
Verlag
Ueberreuter
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2007
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Bauernsohn Ortwin will nur eines - frei sein. Der Page Wolfram hilft ihm bei der Flucht in die nahegelegene Stadt Barenberg. Als diese kurz darauf belagert wird und es beinahe zu einem Krieg kommt, können die beiden Jungen das durch einen gewagten Plan verhindern.

Beurteilungstext

Im Gegensatz zu vielen anderen historischen Romanen für Kinder ist die mittelalterliche Geschichte in diesem nicht nur historische Kulisse. In seinen Erzählungen um den Pagen Wolfram stellt Alfred Bekker tatsächlich die mittelalterliche Geschichte in den Mittelpunkt. Ihm gelingt es, mittelalterliches Leben authentisch darzustellen und z.B. die Problematik der Ständeordnung für heutige Leser verständlich zu machen. Geschickt verbindet er in seinen Geschichten aber auch historische Fakten mit heutigem Denken: So hinterfragt der Page Wolfram die Entscheidungen seines Herrn anstatt sie als “gottgegeben” hinzunehmen, er stellt die Ständeordnung in Frage, weil er auch als zukünftiger Ritter mit einem Küchenmädchen befreundet sein möchte und er hilft dem Bauernsohn Ortwin bei seiner Flucht in die Stadt, weil er dessen Wunsch nach Freiheit nachvollziehen kann.
Dennoch wirkt das von Bekker dargestellte Geschehen nie - wie in vielen anderen Reihen - unrealistisch, da Wolframs eher “modernes”, teils von humanistischen und aufklärerischen Idealen geprägtes Denken, als Ausnahme dargestellt wird.
Insgesamt eine tolle Reihe, die nicht nur Halbwissen vermittelt, sondern sehr gut recherchiert ist und jungen Lesern einen authentischen Einblick ins Mittelalter gibt und zudem gut zu lesen und sehr spannend ist. Meiner Meinung nach als Klassenlektüre oder als Hilfe im Sach- oder Geschichtsunterricht bestens geeignet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von StD.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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