Gedisst

Autor*in
Höra, Daniel
ISBN
978-3-8270-5361-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
220
Verlag
Berlin Verlag
Gattung
Krimi
Ort
Berlin
Jahr
2009
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
0,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der 14-jährige Alex soll eine alte Frau überfallen haben, die an den Folgen des Überfalls starb. Vergeblich beteuert er seine Unschuld, doch seine Freunde wenden sich von ihm ab. Alle, vor allem die Polizei und die Medien, halten ihn für einen Mörder.

Beurteilungstext

Alex und sein arbeitsloser Vater leben in einer öden Plattenbausiedlung in Schwedt. Alex und seine Kumpel verbringen ihre Zeit mit Klauen, Schnorren und "Typen" abziehen - mit anderen Worten: "rumzuhängen und darauf zu warten, dass etwas passierte"(S. 13). Und dann passiert tatsächlich etwas: Frau Neuhaus wird tot aufgefunden, gestorben an einem dreifachen Schädelbruch. Alex hat ihr zuvor die Einkäufe nach oben getragen und Geld geklaut - nun halten ihn alle für einen Mörder. Beim Verhör durch die Polizei macht er noch auf cool und anschließend fühlt er sich als "Berühmtheit in der Platte"(S. 29). Doch dann merkt er, dass alle sich ein Urteil über ihn bilden und schnell verschiedene Geschichten über den Raubüberfall kursieren. Einige seiner ehemaligen Freunde bedrohen ihn, verprügeln ihn sogar.

Daniel Höra findet die passende Sprache, um die aus den Fugen geratene Gefühlswelt eines Jugendlichen zu beschreiben: "Die nächsten Tage waren die Hölle. Einige der Lehrer behandelten mich wie Abschaum. Andere waren übernett. Frau Reinel schien sogar Angst vor mir zu haben. Ich wusste nicht, was schlimmer war"(S. 122).
Dazu passt auch, dass die Geschichte in der Ich-Form erzählt wird: Alex erscheint so als vielschichtige Hauptfigur, die es einerseits auf ein umfangreiches Vorstrafenregister bringt und sich anderseits darüber wundert "wie fremd sich alles anfühlte, wenn man nicht mehr dazugehörte"(S.38).
Er ist erleichtert, dass sein Vater zu ihm hält - und auch Debbie, in die er heimlich verliebt ist, sucht jetzt seine Nähe. Zusammen mit Fetcher, dem bisherigen Außenseiter der Klasse, versuchen Alex und Debbie herauszufinden, wer der wirkliche Mörder ist.
Fazit:
Daniel Höra beschreibt direkt und nachvollziehbar die Perspektivlosigkeit der Jugendlichen. Ihm gelingen glaubwürdige Charaktere, eine passende Sprache und eine realitätsnahe Story die überall in Deutschland passieren könnte.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von HS.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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