Funklerwald
- Autor*in
- Taschinski, Stefanie
- ISBN
- 978-3-7891-4807-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Körting, Verena
- Seitenanzahl
- 256
- Verlag
- Oetinger
- Gattung
- Märchen/Fabel/Sage
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2015
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Das kleine Luchsmädchen Lumi wächst zufrieden mit sich und ihrer Umwelt im Funklerwald auf. Dann aber trifft sie aus Zufall auf den Waschbärenjunge Rus, der mit seiner Familie im Funklerwald ein neues Zuhause sucht. Die anderen Tiere wollen aber unter sich bleiben und grenzen die Neuankömmlinge aus. Lumi will das nich akzeptieren und hilft den Waschbären, im Funklerwald heimisch zu werden.
Beurteilungstext
Zunächst steht das kleine Luchsmädchen Lumi im Mittelpunkt der Handlung. Wie andere Kinder auch, tollt es am liebsten den ganzen Tag mit seinen Freunden Borste, dem Wildschweinjunge, und Risa , dem Fuchsmädchen herum.
Ihre Tante Kette hält dagegen, sie will Lumi mit Strenge und Disziplin zu einer vorbildlichen Jägerin machen. Dabei soll ihr ihre Mutter Flocke als Vorbild dienen.
Dann bringt die Autorin einen zweiten Protagonisten ins Spiel, die Handlung wird dramatischer. Lumi fällt nämlich als sie die ehemalige Höhle ihrer Mutter aufsucht auf dem Rückweg in eine Felsspalte. Sie kann sich nicht selbst befreien. Die Rettungstat kommt von dem kleinen Waschbärenjunge Rus, der zu den ausgestoßenen Waschbären,genannt Kratzer, gehört. Das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, der es schließlich zu verdanken ist, dass es den beiden nach manchen gefährlichen Abenteuern gelingt, den Wandelbaum zu finden, in dessen Rinde die Waschbären ihr Zeichen einritzen müssen, um dann als Bewohner des Funklerwaldes zu gelten.
Es bleibt aber auch dann noch schwierig, den Hass, die Vorurteile und die Ausgrenzung der anderen Bewohner des Funklerwaldes zu überwinden. Schließlich pflanzte Rus symbolisch unter Beifall der anderen Tiere einen Walnussbaum im Funklerwald, der dann der Baum der Waschbären sein soll.
Gegenseitiges Verstehen , Toleranz und schließlich Frieden und Freundschaft hatten im Zusammenleben ganz verschiedener Tiere im Funklerwald gesiegt.
Stefanie Taschinski hat mit dieser berührenden Tierfabel ein aktuelles Thema in unserer Zeit auf kindgemäßer Weise poetisch gestaltet: die Überwindung des Misstrauens gegen Fremde, die anders aussehen , eine andere Herkunft haben und auch ihre eignen Sitten und Gebräuche in der neuen Gemeinschaft pflegen möchten.
Die handelnden Tiere kennen die Kinder aus ihrem unmittelbaren Erleben oder aus anderen Kinderbüchern.
Märchenhafte Episoden, wie die Beantwortung der drei Rätselfragen der Schlange, die den Wandelbaum bewacht, sind Elemente, die mit dem Erzähfluss kompositorisch geschickt verbunden sind. Die kindgemäße sprachliche Gestaltung des Textes dürfte die Lektüre befördern. Der Umfang des Buches (35 Kapitel ,254 Seiten) sollte keine Hürde sein, da die Kinder durch die Einteilung des Buches in Kapitel immer wieder einmal eine Pause beim Lesen einlegen können. Auch für das Vorlesen eignet sich das Buch besonders gut.
Die Bilder von Verena Körting begleiten das ganze Buch in Form von Vignetten und ganzseitigen schwarz-weiß Bildern. Sie beflügeln die Phantasie und Vorstellungskraft der Kinder und sind so integraler Bestandteil der Handlung.
Diese Geschichte einer großen Freundschaft ( Cover) ist allen kleinen, aber auch großen Lesern bestens zu empfehlen.