Funken in den Augen, Rosinen im Kopf - Das Hausbuch der Liebe

Autor*in
(Hg), Kantelhardt
ISBN
978-3-8369-5361-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Waechter, Philip
Seitenanzahl
144
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Ort
Hildesheim
Jahr
2012
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
24,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Gerstenberg setzt seine Hausbücher mit einem Thema fort, das man merkwürdigerweise nicht sofort in diese Klasse des "Allgemeinguts" werfen würde. Dabei würde wohl kaum ein Heim im klassischen Sinn existieren, wäre da nicht mindestens ein Funken Liebe. Viele bekannte Autoren steuern kurze Geschichten bei, die Arnhild Kantelhardt einsammelte, und Philip Waechter beginnt seine Bilder mit einem Gärtner, der eine einzelne rote Herzblume gießt.

Beurteilungstext

Er hat seinen Stil seit einiger Zeit gefunden, der Illustrator Philip Waechter. Ein herrliches Bild auf dem Schmutztitel und wunderbare Bilder, die doppelseitig die vier großen Kapitel einleiten: (1) Der kurvenreiche Weg eines Radfahrers als Krakelur, an deren Ende wir ein Radfahrerkunststück sehen; (2) ein Mann mit einem ganzen Armvoll Blumen durchquert das jetzt blütenfreie Feld auf dem Weg zu seiner Geliebten; (3) er hockt auf dem riesengroßen Herzen, das er aus Steinen gelegt hat für seine Geliebte; (4) er wirft das gesamte Laub unter dem Baum wieder nach oben - Ausdruck eines großen Glücksgefühls. Ganz herrliche Bilder eben, aber Waechter zeichnet aus der Sicht des Mannes und illustriert das andere Geschlecht erst in den Geschichten mit kleinen Bildern oder ganzseiteigen Hintergrundbildern.
Die Geschichten und/oder die Gedichte sind ausgewogener zwischen den Geschlechtern, zeigen aber oft genug auf, wie dermaßen merkwürdig sich die/der Verliebte benimmt: "Deine Pfirsichhaut / deine Mandelaugen / dein Dattelmund / das zitronengelbe Haar / im Wind / Ich habe Rosinen im Kopf".
Die Geschichten sind für sehr unterschiedliche Alter geeignet, zum Vor- oder Selberlesen und sie zeigen, dass man das Phänomen Liebe immer nur sehr ungenügend beschreiben kann, vor allem, weil wir uns dabei immer sehr merkwürdig benehmen, wenn sie uns denn erwischt hat.
Das Buch gehört also eindeutig in die Riege der Hausbücher, die man gern im Haus hat, falls man Bücher überhaupt wichtig finden mag, für sich oder für die Familie.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010