Frühling, Sommer, Herbst und Zesel

Autor*in
Schneider, Stephanie
ISBN
978-3-423-76389-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Scharnberg, Stefanie
Seitenanzahl
144
Verlag
dtv
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Reihe
Grimm und Möhrchen
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im zweiten Band von „Grimm und Möhrchen“ führt uns Stephanie Schneider durch das Jahr, indem sie Grimm und Möhrchen monatlich ein neues Abenteuer erleben und für die (Vor-)Weihnachtszeit gleich drei Kapitel Raum lässt. - Grimm, der einst einsame Buchhändler und die Fantasiegestalt Zesel, eine Mischung aus Esel und Zebra im Kleinformat, erfahren die Abschnitte des Jahres in immer neuen Situationen (Karneval im Frühjahr, Planschvergnügen im Sommer, Kartoffelfeuer im Herbst, Weihnachtsvorbereitungen im Winter). Kinder ab 4 Jahren können sich hier schnell wiederfinden.

Beurteilungstext

Das Buch gehört sicherlich zu den Gute-Laune-Büchern, die Kinder und ihre Eltern favorisieren. Einen großen Anteil daran haben die liebevoll gestalteten Illustrationen von Stefanie Scharnberg. Sie führen durch das Buch, veranschaulichen den Text und legen den Fokus auch auf unwesentliche Details, so dass unverkennbar eine Symbiose zwischen Text und Illustration entsteht.

Das Strickmuster dieses Kinderbuchs ist bekannt: Einsamer Erwachsener macht durch das Auftauchen einer sprechenden Fantasiegestalt eine positive Verwandlung durch (siehe auch Pettersson und Findus). Der Freundschaftsgedanke steht wieder einmal im Mittelpunkt und lässt den Verlauf eines Jahres zu einem kurzweiligen Spaß werden. Dabei liefert Stephanie Schneider interessante Ideen, die von den Lesenden übernommen werden können. (Postkarten aus dem Urlaub an die eigene Adresse schicken, eine „Rausstellung“ mit selbst gemalten Bildern organisieren oder dem Weihnachtsmann gute Wünsche senden).
Die Autorin tut dies in einer behutsamen Weise, die das Vorlesen - als Lesezeichen fungiert hier ein schwarz-weißes Zeselschwänzchen - zu einem Vergnügen werden lassen könnte.

Allerdings störe ich mich an den (zu) vielen Wortneuschöpfungen (z.B. Fellverschnupfung, Vogelfensterscheibe, S-Tisch ), die bei den ansonsten kreativen Ansätzen wie z.B. der Besuch bei der Autorin und im "Muhseum", wo die gelbe Kuh von Franz Marc schemenhaft zu erkennen ist, zu zahlreich bzw. zu verwirrend sind. Auch erschließt sich mir nicht, warum die ansonsten sehr klischeehaft dargestellte Tante aus Paris zu Weihnachten ausgerechnet Fischstäbchen (!!!) mit Spinat kocht. So gibt es – mit den Augen einer Erwachsenen gesehen – noch einige Unwuchten. - Der Anteil an wörtlicher Rede ist hoch und überwiegend dem Verständnis von Kindern ab dem Vorschulalter angepasst. Für interessierte Leseanfänger könnte dieser Text eine Herausforderung darstellen, denn die Komposita wie „mitternachtsschwarzer Stift“ gehen eventuell nur schwer über die Lippen (siehe obige Kritik).

Kenntnisse über den ersten Band sind nicht erforderlich, aber bei Gefallen wird der Wunsch nach dem 1. und 3. Band (Erscheinungsdatum des letzteren: April 2023) sicherlich groß sein.
Stephanie Schneider, 1972 geboren, ist eine ehemalige Grundschullehrerin, die seit 2004 als selbstständige Autorin in Hannover arbeitet.
Stefanie Scharnberg, 1967 geboren, war Buchhändlerin, hat in Italien Malerei studiert und arbeitet heute als freie Illustratorin in Freiburg

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Diese Rezension wurde verfasst von prg; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 20.02.2023