Frieda tanzt

Autor*in
Sif, Birgitta
ISBN
978-3-8489-0084-8
Übersetzer*in
Birkenstädt, Sophie
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
32
Verlag
Aladin
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Frieda tanzt für ihr Leben gern. Doch sobald Menschen um sie herum sind, fühlt sie sich beobachtet und vergisst darüber das Tanzen. Bis eines Tages etwas ganz Ungewöhnliches passiert ...

Beurteilungstext

Birgitta Sif, die derzeit in Schweden lebt, schuf mit ""Frieda tanzt"" ein Bilderbuch, das vor Lebenskraft strotzt. Das Buch, das laut Autorin an alle gerichtet ist, die das Leben in vollen Zügen genießen und im englischsprachigen Original unter dem Titel ""Frances Dean who loved to dance and dance"" erschien, macht durch einen Augenöffnereffekt Mut. Mit dem Thema des Sich-Selbst-Bewusstwerdens und denn auch des Selbstseins schafft das Buch einen Kommunikationsanlass weit darüber hinaus.
Die Geschichte handelt von dem Mädchen Frieda, das leidenschaftlich gern tanzt. Die in gedeckten Farben und dynamisch gestalteten, herbstlich anmutenden Bilder zeigen ein in der Natur, auf der Parkbank tanzendes Mädchen, das sogar in der Schule mit den Fingern auf dem Tisch tänzelt. Tanzen ist für Frieda mehr als Vergnügen, es ist ihr dringendes Bedürfnis: ""doch meistens konnte sich nicht schnell genug nach draußen kommen um zu tanzen"".
Frieda wird vor allem in der Natur tanzend dargestellt. So wird das Buch durch die Kraft der Natur geprägt. Diese findet sich in jeder Darstellung wieder, so etwa in Form von Kinderzeichnungen in Friedas Zimmer oder in der eines Fliegenpilzhockers, ohne jedoch dabei aufdringlich oder kitschig zu wirken. Diese allseitige Präsenz der Natur und die Vielzahl bunter Vögel, die Frieda umgeben und schließlich auch helfen etwas ganz Ungewöhnliches zu entdecken, verleihen dem Buch diesen Ausdruck von unbeschwerter Lebensfreude. Die vielen Tiere, allen voran die bunten Vögel bringen Lebendigkeit. Jedes der im grafischen Stil gestalten Bilder drückt Lebenskraft aus.
So gern Frieda sich auch zu Klängen (der Natur) bewegt, unter Menschen fühlt sie sich beobachtet und traut sich nicht mehr zu tanzen. Die Bilder lassen den Leser an der Gefühlswelt Friedas teilnehmen und geben Anlass zu Entdeckungen. Ausdrucksstarke Mimik und Gestik machen es dem Leser leicht, sich in Frieda hineinzuversetzen. Der Betrachter sieht das Mädchen voller Freiheit beim Tanzen im Park oder schüchtern und geduckt inmitten von Menschen, wenn Frieda sich vermeintlich beobachtet fühlt.
In tiefer Traurigkeit, weil sie nicht tanzen kann, folgt Frieda der Natur. Die Vögel zeigen ihr etwas, dass sie zum Nachdenken anregt und zur (Selbst-)Erkenntnis leitet. Frieda gewinnt zunehmend Vertrauen in sich selbst. Schließlich tanzt sie nicht nur wenn sie unter Menschen ist, sondern tanzt gemeinsam mit ihnen, sie bringt ihnen das Tanzen bei und teilt so ihre Freude.
Die Dynamik der Geschichte wird durch die Gestaltung unterstützt, so wechseln sich monoszenische und pluriszenische Darstellungen, doppel- und einseitige Bilder ab. Teilweise wird der Text in die Bilder integriert und die Parallelität von Bild und Text wird auf diese Weise unterstrichen.
Die Geschichte, die durchaus märchenhafte Züge erkennen lässt, angefangen beim ""Es war einmal…"", über eine Bewährungsphase, die schließlich gelöst wird, hin zu einem Zuversicht ausströmenden Ende sowie der Entwicklung von der Isolation zum Miteinander, unterstützt durch eine Helferfigur, verdeutlicht, dass Identität nur durch die Erfahrung des anderen geschehen kann. Soziale Interaktion ist notwendig, um sich seiner Selbst bewusst zu werden. Damit ist das Thema des Buches wohl implizit jedem bekannt und so ist auch für Kinder Schüchternheit und Identitätsentwicklung ein wichtiges Thema. Viele bekannte Elemente erlauben dem Leser und Betrachter in die Geschichte einzutauchen, um gemeinsam mit Frieda etwas Ungewöhnliches zu entdecken. Anknüpfungspunkte an die Geschichte bieten etwa die märchenhafte Züge oder die bildnerische Gestaltung. Dort lassen sich viele vertraute Elemente finden, ohne dass sich die Darstellungen auf eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Ort festlegen. So ist etwa Friedas Haus mit leicht surrealen Elementen versehen und der Park, in dem Frieda am Ende der Geschichte tanzt könnte auch mein Stadtpark sein, denn durch eingefügte Details, die sich in vielen Parks wiederfinden lassen, wird er vertraut.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von A.T..
Veröffentlicht am 01.01.2010

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