Freiheit für Linh

Autor*in
/Hunter, Haugen
ISBN
978-3-7655-1707-5
Übersetzer*in
Grundmüller, Frank
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
272
Verlag
Gattung
Krimi
Ort
Gießen
Jahr
2009
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Authentischer Bericht über eine riskante Undercover-Operation zur Rettung aus Kinderprostitution und moderner Sklaverei.

Beurteilungstext

Der Hauptautor HAUGEN ist Präsident der Menschenrechtsorganisation IJM (International Justice Mission), einer international tätigen Organisation mit Hauptsitz in Washington D.C. (USA), die sich um die Opfer schwerster Menschenrechtsverletzungen wie Menschenhandel, Zwangsprostitution, Schuldsklaverei und juristischer Willkür kümmert - weltweit. “IJM verfolgt ein am Einzelfall orientiertes umfassendes Hilfskonzept: Befreiung und Rehabilitation der Opfer, Initiierung und Begleitung juristischer Verfahren gegen die Täter...” Im aktuell geschilderten Fall ging es um die Befreiung und die Nachsorge von 37 z.Tl. sehr jungen Mädchen, die in dem Dorf Svay Pak in der Nähe von Pnom Penh/Kambodscha als Sexsklavinnen den Wünschen perverser Amerikaner und Europäer nachkommen mussten. Im Extremfall wurden dabei 5-6-jährige Mädchen von den eigenen Eltern zu diesem Leben gezwungen (unter stillschweigender Duldung der Dorfbewohner, die zum Teil als Schlepper und Vermittler mitverdienten).
Der Autor, ein hochrangiger amerikanischer Jurist und UN-Chefermittler im ruandischen Völkermord, beschreibt sehr präzise und nachvollziehbar die langfristig und groß angelegte Rettungs-Aktion mit der Sicherung von Beweismaterial (verdeckte Video-Aufnahmen vor Ort, Befreiung der Mädchen in einer ebenso schnellen wie präzisen Aktion unter Mithilfe örtlicher Polizei-Einheiten, Unterbringung der Mädchen in einem abgesicherten, überwachten Gebäude, entsprechende Nachsorge in geeigneten Einrichtungen und die Begleitung und Betreuung der Opfer bei den Gerichtsverhandlungen). Hie und da werden Einzelschicksale etwas ausführlicher dargestellt.
Schade, dass sich der Autor nicht auf die ebenso fesselnde wie erschütternde Darstellung der Fakten beschränkt, sondern mehrmals in einer aktuellen Schilderung auf Aktivitäten der IJM in anderen Teilen der Welt verweist. Zwar sieht sich IJM als CHRISTLICHE Organisation, jedoch wirken die demonstrativen Hinweise auf göttliche Aufrufe und Appelle, Zielsetzungen und wundersame Hilfen (bis hin zum Abdruck längerer Gebete) irritierend auf den Leser - er sieht sich - selbst als Christ - unversehens in die Rolle des inaktiven Außenseiters gedrängt. Schade.
Man wünscht dem Buch dennoch viele sach- und fachkundige Leser/innen ab ca. 16/17 Jahren und den Akteuren viele Helfer und Spenden (in Deutschland existiert seit Anfang 2009 ein gemeinütziger Verein zur Unterstützung von IJM )

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPKim.
Veröffentlicht am 01.01.2010