Frei von Furcht und Not

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• Kulturen
• Philosophie
• Ungleichheit

Teaser

“Ein Menschenrechte-Lesebuch über die wirtschaftlichen und sozialen Rechte”, heißt es im Untertitel.
“... 30 erfahrene Schriftsteller, Publizisten und Fachleute aus 15 Ländern haben sich - jeder auf seine Art - für dieses besondere Lesebuch mit den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechten befasst. In Erzählungen, Berichten, Essays, Gedichten und Reportagen zeigen sie aber nicht nur Missstände auf, sondern machen Mut: Engagement für Menschenrechte lohnt sich! Ein Buch für alle, denen es nicht egal ist, wenn Unrecht in der Welt passiert”, schließt der Umschlagtext.

Beurteilungstext

“Aller Anfang ist schwer”, könnte man den Autoren zurufen, aber nicht, weil die Fachleute ihres Faches nicht kundig wären. Schwer tut sich der Leser beim Einstieg in dieses Buch, wird er doch zuallererst konfrontiert mit nüchternen Zahlen, Daten und Fakten rund um die Menschenrechte. Der Einstieg muss wohl etwas “trocken” sein - so hat es den Anschein - um für die Materie die Grundlage zu schaffen. So wird über die “Allgemeine Erklärung der Menschenrechte”, verabschiedet am 10. Dezember 1948, referiert, über die breite Skala wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Rechte (kurz: WSK - aber wozu dieses Kürzel? Es bleibt nicht das Einzige, denn im weiteren wird der Leser noch mit “NGOs”, “ECOSOC”, “CESCR”, “FIAN” und einigen anderen beaufschlagt. Ob man sich die alle merken sollte?). Aber dann geht es “richtig” los und damit wird das Lesebuch der Menschenrechte auch seinem Namen gerecht: Mit jeder Geschichte, mit jeder Schilderung von Lebensumständen in den verschiedenen Regionen der Welt wird das Buch spannender und flüssiger. Gedichte, die nachdenklich machen, wechseln sich ab mit Beschreibungen aus verschiedenen Themengebieten und Ländern: Das Recht auf Wasser, ein Leben in Lettland, Daressalam und High-Tech-Geräte aus falsch verstandener “Entwicklungshilfe”, “Amnesty International”, Argentiniens Demokratie, das Recht auf Nahrung, auf Bildung, AIDS-Waisen in Südafrika, “Terre des Hommes”, Nahost-Konflikt und seine Auswirkungen auf die Menschen, eine Geschichte aus Ruanda, um nur einen Querschnitt zu vermitteln. In manchen Texten wird analysiert, andere überlassen die Analyse und Bewertung dem Leser. Das Buch enthält eine gute Mischung aus Fakten, aus tiefgründiger Poesie, aus Erlebtem und Geschildertem, aus Berichten, die eher einer Reportage ähneln. Dabei ist der Stil nicht belehrend, sondern eher anregend. Ist der Einstieg erst einmal geschafft, gewinnt das Interesse die Oberhand und man ist beinahe dazu geneigt, das Buch bis zur letzten spannenden Seite nicht mehr aus der Hand zu legen - gut gemacht und damit eine lohnende Anschaffung für alle diejenigen, die mehr über die Menschenrechte und all die Probleme im Zusammenhang damit erfahren möchten.