Frau Holle

Autor*in
Grimm, Jakob und Wilhelm
ISBN
978-3-89603-298-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bauch, Erhard
Seitenanzahl
28
Verlag
LeiV
Gattung
Märchen/Fabel/Sage
Ort
Leipzig
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,90 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Frau Holle, eines der bekanntesten Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm

Beurteilungstext

Es gibt vieles zu diesem Märchenbuch zu bemerken, und das fängt schon bei den Autoren an. Die Grimms waren bekanntlich drei Brüder, aber nur zwei haben die Märchen gesammelt, bearbeitet und herausgegeben. Also handelt es sich dabei um die Brüder Grimm, nicht um die Gebrüder (die die Dreizahl bezeichnen würde). Diese Frage ist im Laufe der Jahrzehnte so oft diskutiert worden, das man sie als bekannt voraussetzen dürfte.
Erkennbar ist nicht, in welchem Maße das Märchen bearbeitet wurde, und DASS es bearbeitet wurde, steht außer Frage. Hier ist niemand genannt, auf die Adaption oder die Übertragung in neue Rechtschreibung wird nirgendwo verwiesen.
Das gesamte Buch wirkt etwas lieblos, ohne jeden Reiz, so, als habe sich jemand einfach keine Mühe damit gemacht. Der Aufbau der Seiten wirkt eintönig, die einzige Abwechslung liegt darin, dass die eine Seite den Text auf einem vom Bild scharf abgegrenzten weißen Streifen unten auf der Seite anbietet, die andere Seite hingegen oben. Die Illustrationen sind eindeutig modern, wirken jedoch so, als habe der Illustrator versucht, sie altmodisch oder altertümelnd aussehen zu lassen. Das trampelige Mädchen, die spätere Goldmarie, mit ihren dicken “Stampfern”, der Schürze, dem Kopftuch und der roten Nase vermag kaum Sympathie zu wecken, die Farben wirken ungewöhnlich knallig, tun fast dem Auge weh; der Goldregen, der von oben kommt, besteht aus Kleidung, Schuhen, Schmuck. Die andere Tochter, die faule, die spätere Pechmarie, sieht so dumm und frech aus, dass man ihr wirklich kein bisschen Sympathie entgegen bringen kann - das soll man zwar auch nicht, denn es ist ja ihr Verhalten, das im Märchen angeprangert wird, aber man mag sie eigentlich nicht mal anschauen.
Schade eigentlich, denn LeiV macht viele sehr schöne Bilderbücher. Hier aber sieht es so aus, als habe nur die Buntheit gezählt.

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Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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