Fragen fragen

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Teaser

Zum 60. Geburtstag des Autors ist dieses kleine Buch erschienen, dass lauter tiefsinnige philosophische und religiöse Fragen enthält - aber keine Antworten, denn auf elementare Fragen unseres Seins gibt es keine vorgefertigten, allgemeingültigen Antworten.

Beurteilungstext

Ein kleiner dunkelhaarige Junge, der laut Verlagsangabe Sophies kleiner Bruder sein könnte, geht mit offenen Augen durch die Welt und stellt sich tiefgreifende Fragen über das menschliche Sein, den Tod, Gott, Engel, den Sinn des Lebens, die Macht der Zeit. Woher kommt die Welt? Kann irgendwer wissen, was ich denke? Wie können meine Beine dahin gehen, wohin ich will, während ich an etwas ganz anderes denke? Warum lebe ich? Kann mir ein anderer Mensch ebenso wichtig sein, wie ich es mir selbst bin? Fragen über Fragen, auf die es keine einfache Antwort gibt, über die nachgedacht werden können, die Gedanken auslösen, die im Kopf hin und her gewendet werden können, die zu noch mehr Fragen führen.
Die kurzen, aber elementaren Fragen wechseln sich ab mit stimmungsvollen Bildern des norwegischen Illustrators Akin Düzakin. Auf der linken Seite stehen die Fragen, einzeln oder höchstens drei zu einem Themenkomplex gruppiert, auf der rechten Seite und auf drei Doppelseiten finden sich die wunderschönen Illustrationen, in schwarz-weiß oder Erdtönen gehalten, ein wenig verschwommen, als wäre einmal darüber gewischt worden. Der kleine Junge hat meistens einen Rucksack auf oder trägt eine geheimnisvolle Kiste bei sich, hin und wieder wird er auch von einem Hund begleitet. Kongenial nimmt der Künstler die Fragen auf, bringt sie auf Papier, ohne eine Antwort und schafft noch mehr Spielraum für die Phantasie und die eigenen Gedanken.
Die letzte Frage des Buches lautet: Was habe ich mit meinem Leben vor? Der kleine Junge setzt gerade an, eine leere Seite in einem Notizbuch zu füllen. Was wird er wohl schreiben? Und was würde ich auf das leere Papier schreiben?
Kinder stellen viele Fragen, auf die Erwachsene nicht immer eine Antwort haben. Jostein Gaarders Buch “Fragen fragen” regt dazu an, sich Gedanken zu den elementaren Dingen der Welt zu machen, auf die es nicht unbedingt eine Antwort geben muss. Damit können sich altersangemessen durchaus schon Dreijährige beschäftigen, allerdings sollte man sich als Erwachsener Zeit nehmen, sie mit diesen Fragen nicht allein lassen und einzelne Fragen herausnehmen. Das wunderbare an diesem Buch ist, dass es für alle Altersklassen geeignet und zeitlos ist. Größere Kinder können vielleicht etwas dazu malen oder eigene Fragen dazu schreiben. Als Erwachsener kommt man beim Lesen und Betrachten automatisch ins Grübeln und stellt fest: Man sollte nie aufhören, Fragen zu fragen! Absolut empfehlenswert.