Fotoshooting

Autor*in
Vermot, Marie-Sophie
ISBN
978-3-423-70793-0
Übersetzer*in
Ott, Bernadette
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
128
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2003
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
6,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die 15-jährige Bérénice hat sich in den Kopf gesetzt Model zu werden. Mit Hilfe von Marcia, der Freundin ihrer Mutter, besteht sie erfolgreich das Casting. Das Foto-Shooting am Mittelmeer kann beginnen. Zur Model-Gruppe gehören neben Bérénice Stéphanie, Estelle, Luis, alle drei 17 Jahre alt, und der 18-jährige Oscar. Es stellt sich heraus, dass die Aufnahmen gewissermaßen ein weiteres Casting für eine Parfum-Werbung, die im Sommer abgedreht werden soll, sind. Somit werden alle GruppenteilnehmerInnen zu Konkurrenten um die beiden Plätze, die für die Aufnahmen im Sommer vergeben werden. Die Arbeit ist weitaus anstrengender, als Bérénice gedacht hat. Die fünf jungen Leute können es nur selten dem Aufnahmeleiter recht machen, vieles geht schief, die Nerven sind zum Zerreißen gespannt. Als die Stimmung auf den Tiefpunkt kommt, taucht unerwartet der Modedesigner selbst auf. Unter seiner Führung werden die letzten Aufnahmen gemacht. Auch wenn das Ziel erreicht und der Film im Kasten ist, so hat sich die Gruppe immer stärker auseinanderdividiert. Bérénice weiß am Ende des Aufenthaltes, dass ihre Zukunft nicht auf diesem Gebiet liegt - sie orientiert sich völlig neu und will nun Schauspielerin werden

Beurteilungstext

Welches 15-jährige Mädchen träumt nicht davon einmal als Model entdeckt zu werden, schicke Kleider zu präsentieren und von den Titelseiten irgendwelcher Illustrierten oder Kataloge die Welt anzulächeln? Bérénice setzt alle Hebel in Bewegung um aus ihrem langweiligen Alltag zu fliehen, wohlbehütet, aber von den Eltern scheinbar verkannt. Während sie auf der einen Seite ihrer Mutter vorhält, dass diese sich zu wenig um die Tochter kümmere und keine Mutter wie alle anderen sei, hält sie ihr auf der anderen Seite ihre übertriebene Fürsorge vor. Bérénice nutzt ihre Verbindung zu Marcia, die eine bekannte Persönlichkeit in der Modebranche zu sein scheint, und gewinnt einen der drei Plätze im Casting. Doch die Seifenblase der Model-Karriere platzt sehr schnell: Das, was im Fernsehen binnen 2 Minuten über den Bildschirm flimmert, und glückliche Menschen zeigt, ist harte Arbeit. Oft gibt es Tränen, Wutausbrüche, falsch angebrachte und falsch verstandene Kritik. Alle sind davon überzeugt ihr Bestes zu geben und die Besten zu sein. Die Anspannung, dass zwei Personen weitergehende Verpflichtungen erhalten werden, lässt die wahren Charaktere zum Vorschein kommen. Estelle wird in die Position des Außenseiters gedrängt, sie selbst gibt sich von Anfang an überheblich und egoistisch. Als die vier anderen Teammitglieder herausbekommen, dass sie hinter ihrem Rücken mit dem Modedesigner enger zusammenarbeiten will, kündigen sie ihr die Freundschaft. Mobbing, Konkurrenzkampf, Demagogie - mit allen Mitteln wird gearbeitet um die anderen fertigzumachen. Bérénice erkennt bald, dass dies nicht die Welt ist, in der sie sich ihre Zukunft vorstellen kann. Doch ob die Alternative, die ihr Marcia vorschlägt - Schauspielerin zu werden - die richtige Wahl ist, muss sich erst noch zeigen. Das Buch endet, wie es begonnen hat - Bérénice hat gedanklich bereits alle Kontakte abgearbeitet, die ihr die Pforten zu den ‚Brettern, die die Welt bedeuten' öffnen könnten.
Bereits zu Beginn des Buches wird deutlich, dass die Handlung für die Leserinnen eher auf der Ebene ‚Traumwelt' bleibt, denn die Kontakte, über die Bérénice verfügt, haben nur wenige Mädchen dieser Altersgruppe. Stéphanie scheint die einzige zu sein, die mit beiden Beinen sozusagen im Leben steht, die die Wirklichkeit erkennt und am Ende der Dreharbeiten ihren Weg gefunden hat. Ihre Mode-Enwürfe sind qualitativ so gut, dass der Modedesigner ihr eine erfolgreiche Zukunft voraussagt. Dennoch bleibt die Frage, welche Botschaft das Buch vermittelt. Die Casting-Shows bestimmen seit mehreren Jahren die Fernsehprogramme, ein Privatleben haben die TeilnehmerInnen dieser Shows spätestens seit den ‚Big-Brother-Reihen' nicht mehr. Der Zuschauer erhält Einblick in die anstrengenden Probearbeiten, alles ist öffentlich. So erstaunt das Verhalten der Teammitglieder im Buch die jungen Leserinnen sicher nicht mehr. Vielleicht ist dieser Zugang aber doch persönlicher als die vielen Soaps, die tagtäglich über den Bildschirm flimmern. Als Baustein für eine Bibliothek ist das Buch empfehlenswert, als Klassenlektüre eignet es sich weniger.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von magic.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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