Forgotten City

Autor*in
Ford, Michael
ISBN
978-3-96129-134-2
Übersetzer*in
Thiele, Ulrich
Ori. Sprache
Englisch
Sprecher*in
Umfang
335  Minuten
Verlag
Gattung
AudioTaschenbuch
Ort
-
Jahr
2021
Alters­empfehlung
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Ab dem Jahr 2020 ist es nicht mehr möglich, die Ernährung der Menschheit mit herkömmlichen Methoden sicherzustellen. Rettung scheint ein genverändertes Hormon zu bieten, das Pflanzen schneller wachsen lässt und auch wesentlich größer werden lässt.
Allerdings ruft dieses Hormon bei allen Lebewesen genetische Veränderungen hervor. Für Tiere und Menschen ist es giftig, 99% aller Tiere sterben aus. Auch Menschen haben kaum eine Chance zu überleben.
Die Pflanzen entwickeln teilweise raubtierhafte Verhaltensweisen und machen Jagd auf andere Lebewesen.
Tobi und sein Vater haben überlebt, da sie sich rechtzeitig abgeschottet haben und strenge Hygienemaßnahmen in ihren Alltag einbeziehen. .
Allerdings ist Tobis Vater bereits von dem Gift gezeichnet. Er will Gegenmedikamente besorgen, dazu muss er das abgeschottete Haus verlassen. Als er nach der verabredeten Frist nicht zurückkommt, macht sich Tobi auf den Weg um ihn zu finden.

Beurteilungstext

Mit diesem düsteren Szenario beginnt eine unglaubliche Story, gegen die „Jurassic Park“ eine harmlose Gutenachtgeschichte ist.
Für unsere Rezension haben wir das Geschehen in drei Teile gegliedert!

Teil I
Auf der Suche nach seinem Vater muss Tobi Würgepflanzen entkommen, die Straßendecken aufreißen um ihn zu ergreifen. Gleichzeitig muss er sich vor Snatchers verstecken, drohnenähnlichen Flugkörpern, die alle Lebewesen ergreifen, töten und abtransportieren. Außerdem tauchen Wölfe auf, groß wie Elefanten.
Unerwartet stößt Tobi auf eine Gruppe von drei Kindern, die von fünf Erwachsenen begleitet werden. Vier der Begleitpersonen kommen ums Leben. Tobi entschließt sich, die Kinder und die Begleitperson zu retten. Tobi macht sie mit seinen Überlebensstrategien vertraut und führt sie auf einem abenteuerbehafteten Weg zurück in seine bisherige Unterkunft.
Dort erfährt er von ihnen, dass sie in Healhome aufgewachsen sind und über erstaunliche Fähigkeiten verfügen: Asha z.B. kann Gefühle anderer Lebewesen „lesen“ und Fionn ist in der Lage, mittels Telepathie andere Lebewesen beeinflussen.

Teil II
Obwohl Tobi mit der gewohnten Sorgfalt sein Zuhause abdichtet, werden seine Bemühungen zunichte gemacht. Verschlossene Türen werden hinter seinem Rücken geöffnet, Würgepflanzen und vermummte Männer dringen ein. Tobi hat den Verdacht, dass eines der Kinder seine Bemühungen torpediert hat. In einer wilden Flucht verlässt er zusammen mit Asha und Fionn das Haus. Doch er wird gefangen genommen und nach Healhome gebracht.
Dort erfährt er, dass er und die anderen Kinder keine leiblichen Eltern haben, sondern zu Versuchszwecken von einem Pharmakonzern künstlich befruchtet und manipuliert wurden. Sein Vater sei gar nicht sein richtiger Vater, sondern einer der Versuchsleiter. Dieser hätte seinen Arbeitgeber verraten, hätte ihn entführt und mit Lügen groß gezogen.

Teil III
Zunächst ist Tobi von dieser Story überzeugt; jedoch manches kommt ihm merkwürdig vor. Mit List, Geschick und Mut gelingt es ihm, die eigentlichen Zusammenhänge aufzudecken: Tobis „Vater“ hatte früh erkannt, dass sein „Kind“ ein Immunsystem hat, das ihn immun gegen das Gift machte. Aus seinem Blut ließe sich ein Serum entwickeln, mit dem sich die Krankheit besiegen ließe. Jedoch dieses Vorgehen lag nicht im kommerziellen Interesse des Konzerns, Tobi sollte deshalb getötet werden. Tobis „Vater“, Jo, rettete Tobi durch eine Flucht.
Jedoch, Tobi befindet sich erneut in der Gewalt des Konzern und schwebt in Lebensgefahr!
In einer dramatischen Flucht gelingt es Tobi, sich und einen Teil der anderen Kinder aus der Gewalt des Konzerns zu befreien. In diesem Zusammenhang findet er seinen „Vater“ wieder, der jedoch die Flucht nicht überlebt. Doch dank der Vorsorge seines „Vaters“ gelangen Tobi und seine Freunde zu einer Organisation im Untergrund, die Tobis Abwehrkräfte zur Heilung der überlebenden Menschen einsetzen kann.

Der Autor hat eine ethisch bedeutsame Frage in eine hochdramatische Handlung eingebunden: Orientieren sich Pharmakonzerne tatsächlich eindeutig an der Heilung von Krankheiten, wenn eine rein symptomatische Ausrichtung der Medikation einen wesentlich höheren Gewinn verspricht?
Zwar kann es in dieser brisanten Zuspitzung nur eine Antwort geben. Allerdings lässt sich eine derartige Fragerichtung auf viele Bereiche des alltäglichen Lebens übertragen: Inwieweit beeinflussen kommerzielle Interessen negativ die Qualität von Produkten wie z.B. Lebensmittel oder Kosmetika …
In Anbetracht dieser grundlegenden Frage bewerten wir das Buch als „sehr empfehlenswert“, auch wenn manche Abläufe lediglich ansatzweise ausgearbeitet wurden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 22.12.2021

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