Flucht im Mondlicht - Eine Geschichte aus Afghanistan

Autor*in
Senzai, N.H.
ISBN
Übersetzer*in
Weitbrecht, Renate
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
251
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2011
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
6,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Fadis Familie lebt in Afghanistan. Doch die Situation verschlechtert sich zunehmend und die Familie fühlt sich gezwungen zu fliehen. Doch die Flucht wird zum Albtraum: im Tumult des Aufbruchs geht Fadis kleine Schwester verloren. Von nun an hat Fadi nur noch das Ziel Mariam wiederzufinden.

Beurteilungstext

Fadi lebt mit seiner Familie in Kabul. Sein Vater Habib hat in den USA studiert und auch seine jüngere Schwester Mariam wurde dort geboren. Als die Taliban nach dem Abzug der Sowjets ein neues Afghanistan entstehen lassen wollen, kehrt die Familie zurück nach Kabul. Doch bald erlassen die Taliban immer mehr Vorschriften und Verbote: Frauen müssen Burkas tragen, Männer lange Bärte und Schulen werden geschlossen. Als die Taliban Habib schließlich um Mithilfe bei ihrer Herrschaft bitten, bleibt der Familie nur noch die Flucht. Doch als die Familie bereits auf dem Fluchtfahrzeug ist, verliert die jüngste Tochter Mariam ihre Puppe und Fadi ihre Hand. So bleibt und das Mädchen allein zurück. Die Familie muss weiter reisen über Pakistan nach San Francisco. Von dort aus lassen sie nichts unversucht, Mariam zu finden. Vor allem Fadi, der sich schuldig fühlt, kann an nichts anderes mehr denken. Schließlich hört er von einem Fotowettbewerb, dessen erster Preis eine Reise nach Indien ist, dem Nachbarland Pakistans, wo Mariam vielleicht schon ist. So setzt er alles daran, diesen zu gewinnen.
Das Buch ist spannend und sehr ergreifend. Dem Krieg in Afghanistan wird ein menschliches Gesicht verliehen. Die politische Lage, aber auch die Religion, Gedanken und Gefühle der Menschen wird einfühlsam dargestellt. Der Autorin, die Erfahrungen der Familie ihres Mannes hier verarbeitet, gelingt es, dieses schwierige Thema und die komplizierten Verhältnisse der Jugendlichen in einer klaren und nüchternen Sprache und doch voller Mitgefühl zu erzählen. Es ist eine Geschichte über die schwierige Realität von Flüchtlingen, Kriegen und Konflikten, also keine Abenteuererzählung. Trotzdem oder gerade deswegen fesselt sie umso mehr, lässt den Leser nicht mehr los und nimmt ihn mit in eine andere Welt und Kultur. Eine herzzerreißende Geschichte, die es sich zu lesen lohnt!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von kg.
Veröffentlicht am 01.01.2010