Flucht
- Autor*in
- Glattauer, NikiHochleitner, Verena
- ISBN
- 978-3-7022-3560-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Hochleitner, Verena
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Tyrolia
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Innsbruck
- Jahr
- 2016
- Preis
- 14,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Diese fiktive Fluchtgeschichte wird von der Katze E.T. erzählt: Als nach großen Explosionen in Europa die Energieversorgung zusammenbricht, kommt es zur Massenflucht über das Meer nach Afrika.
Beurteilungstext
Aktuelle und realistische Fluchtgeschichten gibt es momentan in großer Zahl. Dieses Fluchtbilderbuch überrascht in mehrerlei Hinsicht: Ich-Erzähler ist die Katze E.T. Sie wird nur mitgenommen, weil es heißt, dass Katzen sieben Leben haben. Weil ihre Menschenfamilie keinen Strom mehr hat, beschließt sie, Richtung Süden über das Meer nach Afrika zu fliehen. Bei der großen Massenflucht treffen wir auf Bilder, die der aktuellen Migrationsbewegung in 2016 ähneln. Allerdings ist hier der Blick ganz auf die einzelne Familie gerichtet. Wie hat sie bisher gelebt? Was hat sich in ihrem Leben geändert durch den Stromausfall? Was braucht man für die Flucht? Welche Veränderungen erwarten sie in einem neuen Land? Welchen Gefahren setzen sich die Menschen aus? Wie werden sie kommunizieren können? Finden sie dort Schule, Kultur und berufliches Umfeld wie vorher? Die Menschen machen sich viele Gedanken über die ungewisse Zukunft. Dazwischen tauchen Erinnerungen an vorher auf. Aktuelle Gefahren auf dem Meer werden überdeutlich, als Suzie über Bord geht, die Zahl der Flüchtenden und Boote kleiner wird, hoher Seegang durch Glattauer Juniors Wassergeister noch beängstigender wirkt. Die surrealistischen Momente in Bildern und im Text bauen zwar Spannung auf, verfremden aber gleichzeitig die realen Gefahren. Unterschiedliche Gefühle und Stimmungen werden besonders durch die Blautöne und die Ruhe oder Bewegung des Wassers ausgedrückt. Deshalb kann man das Buch mit jüngeren Kindern anschauen und darüber sprechen. Textverständnis wird erst später möglich.
Die verschiedenen Zeitebenen und die ungewohnte Erzählperspektive erschweren die Deutung des Inhaltes. Erst durch die Pressemeldungen der letzten Seite kann man ahnen, wie Autor und Illustratorin auf die Idee zu diesem Buch gekommen sind.