Floris & Maja

Autor*in
Elzbieta,
ISBN
978-3-89565-436-7
Übersetzer*in
Haupt, Barbara
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Elzbieta,
Seitenanzahl
40
Verlag
Moritz
Gattung
Bilderbuch
Ort
Frankfurt am Main
Jahr
2022
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Vorlesen
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Floris und Maja sind gute Freunde, die sich jeden Tag zum Spielen treffen und bereits ihre gemeinsame Zukunft planen. Doch schon bald liest Floris‘ Vater von einem nahenden Krieg in der Zeitung. Kurz danach muss Flroris‘ Vater fort gehen und dort, wo Floris immer gemeinsam mit Maja gespielt hat, steht nun ein Stacheldrahtzaun.

Beurteilungstext

Wie kann bereits früh mit Kindern über das Thema Krieg und dessen Folgen gesprochen werden? Das Buch „Floris & Maja“ von Elzbieta bietet die Möglichkeit eine Gesprächsgrundlage zu schaffen. Die Geschichte erschien bereits 1994 und liegt nun in seiner Neuausgabe vor. Das zarte und liebevoll gestaltete Cover von „Floris & Maja“ weist bis zum Lesen des Klappentextes nicht auf die schwere Thematik des Krieges hin.
Floris und Maja sind zwei Hasen und außerdem sehr gute Freunde, die täglich miteinander spielen und möchten sogar, wenn sie einmal groß sind, heiraten. Der Krieg steht mit seinen Auswirkungen jedoch schnell im Weg und wird zum Mittelpunkt der Erzählung. Für Floris verändert sich plötzlich sehr viel in seinem Leben, als sein Vater von einem nahenden Krieg in der Zeitung liest. Bereits am nächsten Tag muss er Floris und seine Frau verlassen. Ein Stacheldrahtzaun trennt fortan Floris von Maja und selbst über sie sprechen darf er nicht mehr. Der Krieg ist sehr laut, zerstört viel, lässt Floris’ Vater verletzt zurückkehren und Floris mit vielen Fragen zurück. Nachdem es wieder still und ruhig geworden ist, findet Floris schließlich Maja wieder, die ein Loch im Stacheldrahtzaun entdeckt hat.
Der Text auf jeder Seite des Bilderbuchs besteht aus kurzen und leicht verständlich geschrieben Sätzen mit einem großen Anteil wörtlicher Rede. Zudem wird der Text auf jeder Seite durch die liebevoll gestalteten Bilder in zarten Farben unterstützt. So wird man als Leser*in durch die unterschiedlichen Szenen anhand von recht einheitlichen Bildern geführt, bei denen durch ein Fenster nach drinnen oder draußen auf das Geschehen geblickt werden kann. Die Illustrationen zeigen einfach gehalten, was in den geschriebenen Szenen geschieht, unterstützen das Gelesene und geben Anlässe weiter über sie zu sprechen, denn teilweise zeigen die Bilder auch mehr als nur mit dem Text transportiert wird. Der Krieg als ein sehr komplexes Thema wird in Form eines anderen Hasen verdichtet und somit weniger abstrakt dargestellt. Er wird weiter von Floris personifiziert, indem er mit dem Krieg sprechen möchte und als wütender roter Hase mit einem Schwert in der Hand, der auf einem schwarzen Pferd reitet, illustriert. Diese Szene ist in düsteren Farben gehalten und stellt einen großen Kontrast zu den restlichen Bildern dar, wodurch die Zerstörung klar gemacht wird. Auch die Folgen des Krieges werden aufgegriffen und verdeutlicht, indem die zuvor blühende Landschaft verwüstet und mit dem Stacheldrahtzaun zurückbleibt. Auf diese Weise wird versucht die harte Realität kindgerecht zu vermitteln. Und trotzdem bleibt der Text hoffnungsvoll, aber auch ebenso ehrlich, indem von Floris‘ Vater vermittelt wird, dass der Krieg zwar nie gehen wird aber sich schlafen legt. Und auch das Wiedersehen mit Maja zeigt, dass es Grund zur Hoffnung geben kann.
Die Geschichte kann zum gemeinsamen Lesen oder Vorlesen genutzt werden, jedoch sollten sich die Vorleser*innen auf unterschiedliche Nachfragen vorbereiten. Die Geschichte ist nicht leicht, gibt Kindern aber eine wichtige Antwort und zwar die, dass sie niemals die Schuld an einem Krieg tragen.

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Diese Rezension wurde verfasst von LaSc; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 08.03.2023