Flo und Valentina. Ach, du nachtschwarze Zwölf!

Autor*in
Hach, Lena
ISBN
978-3-407-81236-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schulz, Tine
Seitenanzahl
136
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Weinheim
Jahr
2019
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Was macht ein Vampir, der noch keine scharfen Zähne hat? Sie fliegt zu einem Menschen und versucht, Wackelzähne zu klauen. Und wenn sie dabei erwischt wird? Dann tarnt sie sich schon auch mal als Sandmännchen, Zahnfee oder Weihnachtself. Dass das nicht gut gehen kann, ist vorprogrammiert, aber was genau Flo und Valentina alles zusammen erleben werden, beschreibt Lena Hach in ihrem neuen Buch.

Beurteilungstext

Flo ist ein ganz normaler Siebenjähriger. Er hat einen nervigen großen Bruder, einen Wackelzahn und oft Angst, zum Beispiel allein im Dunkeln. Valentina ist 110 (8 Menschenjahre), hat 7 Brüder und keinen einzigen spitzen Zahn. Beide lieben Schokolade und hassen Senf. So weit, so normal, doch Valentina ist ein Vampir und in den beiden Nächten, die Flo mit Valentina verbringt, passiert so viel mehr als nur die Lösung des Zahnproblems. Lena Hach hat daraus ein sehr schönes Kinderbuch geschrieben, das auf vielen Ebenen überzeugt.
Besonders hervorzuheben ist die sprachliche Ebene. Das Buch ist aus Flos Perspektive geschrieben und so erfährt man viel über seine Gedankenwelt. Valentina lernt man über ihre Gespräche mit Flo kennen. Dabei hat sie eine ganz andere Sprache als Flo, zum Beispiel sagt sie "Zahns" oder "Jahrs", und wenn sie schimpft, sagt sie „Ach du nachtschwarze Zwölf!“ Das Besondere ist, dass die beiden Figuren sich sprachlich annähern. Irgendwann flucht Flo wie Valentina und ganz zum Schluss ruft Valentina sogar „Flo deine Zähne!“. Auf diese Weise wird sprachlich etwas gezeigt, was auch sonst in dem Buch eine große Rolle spielt: die Annäherung der beiden Kinder. Schön ist, dass Hach dies auf ganz unspektakuläre Weise gelingt. Valentina nimmt Flo seine Angst, er hört ihr zu und tröstet sie. Dabei fallen immer mal wieder auch Andeutungen, die auf eine romantische Beziehung hinweisen. Flo sagt Valentina, dass sie toll aussieht und hat das Gefühl, dass durch sein Blut Milch und Honig fließen, wenn er sie ansieht. Passend zum Alter der Protagonist*innen bleibt diese Ebene aber vage und lässt diese Andeutungen einfach für sich stehen. Geschlechtsspezifische Rollenmuster werden elegant übergangen. Das zeigt sich zum Beispiel auch daran, dass das Vampirkostüm von Flos Papa genäht wurde. Ebenfalls gut dargestellt ist das Thema der Geschwisterbeziehung. Flo hat mit seinem Bruder all die Probleme, die wahrscheinlich viele Kinder mit älteren Geschwistern kennen. Er ärgert ihn, erschreckt ihn, nimmt ihn nicht mit und macht sich über ihn lustig. Trotzdem merkt man beiden Brüdern an, dass sie sich lieb haben und mit Valentinas Hilfe gelingt Flo sogar eine kleine Racheaktion.
Abschließend muss man noch erwähnen, dass das Buch auch einfach witzig ist, z.B. wenn Valentina versucht, sich als Zahnfee zu tarnen und vor lauter Glitzer- und Tirili-Rufen über ihren Umhang stolpert. Auch die Illustrationen von Tine Schulz sind sehr gelungen und unterstützen das Gelesene.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von edb; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 02.04.2020

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