fisch an fahrrad

Autor*in
Schindler, Nina
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in / Sprecher*in
Langenfass, Andrea
Umfang
136  Minuten
Verlag
Bertelsmann
Gattung
Digitale Medien
Ort
München
Jahr
2003
Alters­empfehlung
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,90 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der abiturient Till findet eine adresse, ordnet die einer traumfrau zu und schreibt ihr. Die adressatin ist aber eine ganz andere und antwortet zwar kurz angebunden, aber sie tut´s. Daraus entwickelt sich eine turbulente korrespondenz auf allen zur zeit verfügbaren medien, aus der eine ebensolche beziehung abzulesen ist. Natürlich tauchen bald probleme auf, die sich scheinbar lösen, am schluss aber noch einmal doppelt komplizieren. Das offene ende lässt alles offen, nur eines ist klar: es geht um zwei lebenslustige menschen, die mit beiden beinen auf der erde stehen, träumen können und lieben - und freunde haben, die ihnen darin in nichts nachstehen.
Eine lebenslustige und -bejahende lektüre.

Beurteilungstext

Da ich bücher immer von vorne nach hinten lese: Spontan erinnerte ich mich an Dinah Nelkens “ich an dich”. Bis heute noch halte ich das für eins der schönsten und originellsten (und dies auch bibliografisch) bücher, die ich kenne. Zum entsetzen meiner mama habe ich das buch schon als 8-jähriger verschlungen und kann heute noch teile auswendig, 50 jahre danach. Die seiten mit ihren applikationen sind unnachahmlich und mir sowieso vor augen. Und am ende lese ich, dass Nina Schindler dieses buch als vorbild nahm. Und sie braucht sich nicht zu verstecken. Die lebendige sprache, ganz auf der höhe unserer zeit, reißt mit, amüsiert, ist aber die Nina Schindlers wie Dinah Nelken ihre eigen Sprache hatte, die sich mehr an Tucholsky orientierte. Und auch in Schindlers buch spielt Tucholsky eine wesentliche rolle. Er ist gegenstand eines referates des helden und gleichzeitig lernt der von Tuchos witz und sprache.
Gleichzeitig aber zeigt Nina Schindler, wie die heutigen medien für schriftliche kommunikation benutzt werden können, dass briefe zwar kaum noch für handschriftliches anlass bieten, die pcs aber eine unendliche vielfalt von schriften bieten, die in der lage sind personen und stimmungen zu charakterisieren. Ich glaube zwar, dass einige der benutzten schriften eigentlich als handschriften verkauft werden sollten, aber das sieht man ja doch. Und jugendliche leser fallen vielleicht noch darauf herein - spätestens bei den längeren briefen fallen dann aber eher die exakten schriftzeilen auf. So kriegt das eine hand nicht hin.
Aber egal. Wer dieses buch in die hand nimmt, kann nur davon profitieren. Und mir ist einer, der seiner freundin (oder natürlich umgekehrt - oder auch beides) die liebe in dieser form bekundet, auch wenn´s dann abgeschrieben ist, lieber als einer, der nur mit vorgefertigten karten operieren kann. Musterbriefanleitungen gab´s schon immer. Vielleicht aber hinterlässt die gelegenheit dann spuren, wie Dinah Nelken spuren im Gedächtnis und jetzt eben auch in einem buch von Nina Schindler hinterlassen hat.

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Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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