Firekeeper's Daughter

Autor*in
Boulley, Angeline
ISBN
978-3-570-16601-7
Übersetzer*in
Max, Claudia
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
560
Verlag
cbj/cbt
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2022
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
20,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Daunis Fontaine bewegt sich zwischen den Welten der Native Americans und der Weißen in Sault Ste. Marie auf der oberen Halbinsel von Michigan. Als wäre das nicht schon problembehaftet genug, wird sie Zeugin eines Mordes und entschließt sich, dem FBI und BIA bei verdeckten Ermittlungen zu helfen.

Beurteilungstext

Daunis' Mutter ist eine Weiße und ihr Vater ein Ojibwe, ein Native American. Diese Verbindung wurde nicht geduldet, sodass ihre Eltern nicht heiraten durften. Dennoch war es der Mutter wichtig, dass Daunis beide Seiten kennenlernt. Auf diese Weise hat Daunis Kontakt zu ihrem indigenen Halbbruder und dessen Familie. Weil ihre Mutter sie braucht, stellt Daunis ihren Wunsch, auf die University of Michigan zu gehen, zurück. Durch ihren Bruder Levi lernt sie Jamie Johnson, der ebenfalls ein Native American ist, beim Eishockeyspielen kennen.

Zu Beginn kann Daunis ihre Eishockey-Welt und ihre Alltags-Welt noch trennen, aber sie und Jamie freunden sich schnell miteinander an. Als beide ein traditionelles Fest der Ojibwe besuchen, wird Daunis Zeugin, als ihre Freundin Lily von deren drogensüchtigem Ex-Freund Travis erschossen wird. Jamie liegt daran, dass Daunis niemandem erzählt, was sie gesehen hat. Es stellt sich heraus, dass er für das Bureau of Indian Affairs arbeitet und sein angeblicher Vater für das FBI. Beide überzeugen Daunis, dass sie als Informantin helfen kann und Daunis stimmt zu, weil sie möchte, dass der Drogenkonsum und die Crystal-Meth-Produktion in der Region eingedämmt wird und weil sie so in die Fußstapfen ihres Onkels tritt, der vor ihr Informant war, aber an einer Überdosis Meth starb.

Das Debüt von Angeline Boulley gibt Einblicke in die Kultur, Sprache, Rituale und Probleme der Ojibwe, zeigt aber auch, wie schwierig es ist, wenn man weder der einen Seite noch der anderen ganz zugehört. Darüber hinaus erfährt man von Umerziehungsinternaten, in denen indigene Kinder ihre Kultur ablegen und verleugnen sollten, so wie es auch in Australien mit den Aborigines passiert ist. Ebenso wird auf sexuelle Gewalt gegenüber indigenen Frauen aufmerksam gemacht, die diese mit sogenannten "Blanket Parties" rächen, bei denen der Täter mit Hilfe einer Decke festgehalten und dann ordentlich vermöbelt wird.

Dies ist kein Buch, das man mal eben so zwischendurch liest. Es regt zum Nachdenken an und ist eher für ältere Jugendliche und Erwachsene geeignet.
Besonders gelungen finde ich das Cover, das mit züngelnden Flammen auf die Bedeutung des Feuerhüters hinweist, der bei einem Todesfall das Feuer vier Tage nicht ausgehen lassen darf, denn die Reise der Toten dauert vier Tage, dann erlischt das Feuer und in der nächsten Welt wird eines angezündet, dass ewig brennen wird. In diesem Fall für Lily.

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Diese Rezension wurde verfasst von ; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 28.09.2022

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