Finn Flosse räumt das Meer auf

Autor*in
Plaputta, Eva
ISBN
978-3-942795-30-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Plaputta, Eva
Seitenanzahl
56
Verlag
Kunstanstifter
Gattung
Sachliteratur
Ort
Mannheim
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
18,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Finn Flosse ist der Sohn einer Meerjungfrau und eines Seemannes. Er lebt bei seiner Mutterin den Tiefen des Pazifischen Ozeans. Weil er von einem Zweibeiner abstammt, wird von den anderen Kindern gemieden. Dafür ist er mit den Meerestieren eng befreundet. Auf einem Streifzug durch das Meer entdeckt er einen bunt schillernden und interessant aussehenden Haufen. Doch bei näherem Hinsehen entpuppt sich der Haufen sich als riesiger Berg Plastemüll, eine große Gefahr für die Tiere.

Beurteilungstext

Finn wird als liebenswerter kleiner Kerl mit wuscheligen grünen Haaren und – das unterscheidet ihn von den anderen - mit zwei Beinen geschildert. Mit seinem Freund Theo, dem Wal, schwimmt er auch mal an die Wasseroberfläche, was den Meermenschen ausdrücklich verboten ist, ihm aber sehr viel Spaß macht. Finn ist fröhlich, hilfsbereit und verantwortungsbewusst.
Eines Tages wird er zu Herold Hering gerufen. Der hat sich hoffnungslos in einem Fischernetz verheddert, Finn kann ihn zum Glück befreien. Herold erklärt ihm, dass Zweibeiner nicht nur an diesem Unglück Schuld sind, sondern auch immer mehr Dinge in den Ozean werfen, die sie nicht mehr brauchen. Herold fordert Finn auf, den Menschen die Meinung zu sagen, schließlich sei er ja mit ihnen verwandt.
Er macht sich auf den Weg und landet in dem riesengroßen Plaste-Müllhaufen, der nicht nur die Tiere peinigt, sondern geradewegs auf Finns Riff zutreibt.
Eine Karettschildkröte, die schon über 90 Jahre in dem Gebiet lebt, erklärt ihm, dass es so etwas früher nicht gab.
Mit großer Anstrengung und Unterstützung seiner tierischen Freunde gelingt es Finn, den Müllberg vom Riff abzulenken und in den Hafen der Zweibeiner zu treiben.
Die Meeresbewohner haben sich selbst vor einer Gefahr bewahrt, die sie nicht zu verantworten haben.

Es ist eine eigenwillige, sehr eindringliche Geschichte, die Kinder zum Nachdenken und Nachfragen anregen wird.
Die filigranen Scherenschnitt-Illustrationen machen das Buch zu einem kleinen Kunstwerk. Sie sind fast durchgängig in schwarz-weiß gehalten, nur Finn ist grün und der Müllhaufen bunt. Alle Tiere sind gut zu erkennen.
Besonders originell ist die Gestaltung der Schrift. Wenn das aufwirbelnde Wasser eine große Welle bildet, steht auch der Satz in Wellenform da, wenn Finn zittert, tut es auch die Schrift. Das Wort bunt erscheint in bunten Buchstaben, groß wird ganz groß gedruckt und klein ganz klein. Wenn ihm Schuppen von den Augen fallen, rieseln die Buchstaben einzeln über die Seite.

Leider endet die Geschichte damit, dass die paar Zweibeiner im Hafen nur sprachlos staunen. Man hätte eine eindringlichere Botschaft erhofft und auch einen Appell an die kleinen Leser und deren Eltern zur Müllvermeidung. So werden sie den Zusammenhang zwischen Plastemüll im Meer und ihrem eigenen Verhalten „an Land“ nicht zwingend erkennen. Denn wie gedankenlos gehen wir im Alltag mit diesem Thema um? Jede Kleinigkeit bekommt eine Plastetüte (die zu Hause nur zu Müll wird), Einwegbehältnisse sind an der Tagesordnung. Hier muss ein Umdenken stattfinden, das bereits bei der jungen Generation beginnen muss.
Das Buch wäre fast sehr empfehlenswert – wenn es nicht in Folie eingeschweißt wäre. Bei diesem Thema nicht zu verstehen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Pli; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 25.02.2016

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