Feste und Bräuche aus Mittelalter und Renaissance: Die Augsburger Monatsbilder
- Autor*in
- Langner, Christina
- ISBN
- 978-3-577-14375-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 224
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 39,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Kunstführer zu den Augsburger Monatsbildern im Deutschen Historischen Museum
Beurteilungstext
Die um 1530 entstandenen Augsburger Monatsbilder (Winter, Frühling, Sommer, Herbst) gehören zu den herausragenden Schätzen des Deutschen Historischen Museums in Berlin. Sie wurden angefertigt nach Vorlagen von Jörg Breu, dem Älteren. Jeweils drei Monate sind auf einem Gemälde zusammengefasst. Die detailreichen, großformatigen Werke (30 qm bemalte Fläche) geben hervorragend Einblick in das Alltagsleben einer spätmittelalterlichen Stadtkultur. Sie schildern besonders die Lebensweise und die Lustbarkeiten der städtischen Oberschicht. Die Bilder geben eine Fülle von handelnden Figuren wieder; pralles Leben wird dargestellt. Dem verweilenden Betrachter entlocken die Gemälde immer wieder neue Aspekte und führen zu überraschende Einzelheiten. Nicht immer ist es für Menschen der Gegenwart möglich, die Bildertafeln zu verstehen und zu entschlüsseln. Dazu gibt dieser Kunstführer (Format: 27cm mal 29 cm) eine hervorragende Hilfestellung. Viele Detailstudien und genaue Bilderläuterungen lenken das Augenmerk auf Besonderheiten des damaligen Lebens. Sie zeigen erstaunliche Ausschnitte aus dem Leben der Menschen am Anfang der 16. Jahrhunderts. Der Leser bekommt u.a. Einblick in die Essgewohnheiten, in Fastnachtsbräuche, in Erntefeste, in Geldgeschäfte , in das Markttreiben, in Kleidervorschriften, in Gesellschaftsspiele... Etliche Szenen verraten einen hintergründigen Humor der Künstler. Wenn auch das Leben der städtischen Oberschicht im Mittelpunkt der Bilder steht, so gibt es beim genaueren Hinsehen aber auch Hinweise auf Randgruppen der Gesellschaft: Auf Knechte, Mägde, Juden, Narren, Bettler. Weiterführende Textbeiträge von verschiedenen Fachleuten und zusätzliche Bildquellen stellen in diesem Kunstbuch die Darstellungen derAugsburger Monatsbilder in einen übergreifenden kulturgeschichtlichen Rahmen. In der Mitte des Buches enthält es einen 16seitigen Ausklappbogen mit der Reproduktion des Frühlingsbildes. Er lässt das Gemälde in eindrucksvoller Weise zur Geltung kommen und lädt ein, sich in die bunte mittelalterliche Welt zu vertiefen. Übersichtliche Zeittafeln und ein Glossar machen es dem Leser leicht, die Augsburger Monatsbilder in den geschichtlichen Zusammenhang zu stellen. Dabei wird deutlich, dass sie die rasanten Umwälzungen des späten Mittelalters aussparen. Es finden sich keine Andeutungen zum Bauernaufstand oder zum Bildersturm oder zur Reformation, auch Hinweise zur Entdeckung Amerikas fehlen auf den Gemälden. - Dieses Buch ist ein faszinierender Führer zu den “Augsburger Monatsbildern “; es ist sicher auch eine Bereicherung für einen lebendigen Geschichtsunterricht.