Feldpost für Pauline

Autor*in
Nielsen, Maja
ISBN
978-3-8369-5775-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
96
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Ort
Hildesheim
Jahr
2013
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
14,40 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Es ist die Namensgleichheit des Mädchens mit dem ihrer Urgroßmutter und der Feldpostbrief an diese, der erst 100 Jahre später ankommt, der die Geschichte zur Zeit des 1. Weltkriegs sehr persönlich erfahrbar macht. Da hätte es der zweiten Dopplung bezüglich des Cello-Spielens gar nicht bedurft.

Beurteilungstext

Oma Lieschen ist im Altersheim, aber noch gut drauf. Als die 14-jähjrige Pauline sie wegen des Feldpostbriefs an Lieschens Mutter aufsucht, muss sie erst einmal lüften: Oma Lieschen raucht Zigarren, was ihrer Lebendigkeit aber nicht schadet. Sie hat wenige Dinge mitnehmen können, aber die Briefe zwischen ihrer Mutter und Wilhelm sind dabei. Im Gespräch mit ihrer Enkelin wird der Wahnsinn des Krieges, die Liebe der Mutter zu ihrem späteren Ehemann deutlich. Die Menschlichkeit zwischen den verfeindeten Soldaten, die sich gegenseitig doch gar nicht kannten, hat eine Chance durch die Musik. Wilhelm spielte Cello, so wie es Pauline jetzt macht.
Sie soll mit der Band ihres Freundes Nick übrigens ein Lied der Heavy-Metal-Band Motörhead spielen, das 1916 heißt, von denen ebenfalls mit Cello eingespielt wurde und von einem 16-jährigen Soldaten handelt, der in der Schlacht an der Somme starb. ""Ich verstehe den Text von 1916 jetzt viel besser"", sagt Pauline. Und zum Musik-Wettbewerb nach Berlin will sie jetzt doch.

Maja Nielsen kommt aus dem Bereich Sachbuch (""Abenteuer! Maja Nielsen erzählt"" - Gerstenberg / Jumbo). Die achtseitige Chronologie zum 1. Weltkrieg als Anhang ist da folgerichtig. Die Ausgangslage mit dem doppelten Namen von Pauline und Pauline über zwei Generationen hat sie sehr geschickt gewählt, weniger gut, zumal ein bisschen ""pädagogisierend"" ist die Konstellation Pauline - Oma Lieschen, da diese die einzige Erzählquelle ist, offensichtlich sehr gut über die damalige Situation ihrer Mutter (und ihres Vaters, das darf hier wohl verraten werden) Bescheid weiß, aber noch nie davon berichtete. Jetzt allerdings erzählt sie sogar dialogisierend und Interna, die man aus den kurzen Briefen nun wirklich nicht entnommen haben kann. Das hat sie wohl selbst gemerkt, aber der Hinweis, Oma Lieschens Patenonkel Piccolo hätte ihr Vieles berichtet, klingt hier nicht sehr glaubwürdig.

Unabhängig davon ist es sehr zu begrüßen, dass nicht nur der Zweite Weltkrieg in unserem Gedächtnis bleibt. Beide liefern gute Gründe aufzupassen, dass so etwas nicht wieder passiert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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