Feldpost für Pauline

Autor*in
Nielsen, Maja
ISBN
978-3-8369-5775-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
96
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Ort
Hildesheim
Jahr
2013
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Mit 97 Jahren Verspätung erreicht ein Feldpostbrief aus Verdun die 14jährige Pauline Lichtenberg, allerdings gedacht für ihre Urgroßmutter gleichen Namens. Mit ihrer Oma stöbert das Mädchen in alten Briefen und Tagebucheintragungen, die während des 1. Weltkriegs geschrieben wurden. Sie erfährt, wie sich die jungen Männer in den Grauen des Krieges gefühlt haben, und dass Liebe zum Überleben half.

Beurteilungstext

Maja Nielsen studierte Schauspiel und schreibt Hörspiele und Sachbücher. Ihr ist wichtig, Wissen in spannenden Geschichten eingebettet, zu vermitteln. Das ist ihr auch in diesem Buch über eine Liebesgeschichte zur Zeit des 1. Weltkriegs gelungen, zumal sie die Vergangenheit geschickt mit der Gegenwart verknüpft und so junge Leser anspricht.
Pauline, 14 Jahre alt, besonders begabte Cellospielerin, befreundet mit Nick, einem 15jährigen Bassisten, erhält einen vor 97 Jahren aufgegebenen Brief aus Verdun von einem Wilhelm an Pauline, ihre Urgroßmutter gleichen Namens. Mit Hilfe ihrer Großmutter forscht sie in alten Unterlagen, anderen Feldpostbriefen und Tagebucheintragungen weiter nach, was damals geschah. Dabei entsteht ein sehr einfühlsames Portrait, wie die jungen Soldaten, die meinten, freiwillig in den Krieg ziehen zu müssen, sich im Schützengraben fühlten, wie sie die Grauen des Krieges erlebten und nur durch die Gedanken an ihre Liebste zuhause ihren Überlebenswillen aufrecht erhalten konnten. Da die Perspektive immer zwischen damals und heute wechselt, können auch junge Leser die geschilderten Grausamkeiten ertragen. Geschichtliche Inhalte werden nur gestreift. Im Vordergrund steht die Liebesgeschichte der Urgroßeltern, die zum Glück gut ausgeht. Der Urgroßvater entdeckt in einem einsamen Haus ein Cello und spielt als Musiker selbstvergessen ein Stück nach dem anderen. Das bleibt nicht unentdeckt, hat aber positive Folgen. Er wird von einem Musikliebhaber in französische Gefangenschaft gebracht, darf aber Cello spielen und übersteht so den Krieg.
Für Pauline, die auch eine besonders begabte Cellistin ist, und wegen ihres Lampenfiebers schon aufgeben wollte, wächst die Erkenntnis, dass sie ihre Unsicherheit überwinden muss. Ihr Freund Nick wird ihr helfen.
Die mit 96 Seiten recht knapp gehaltene Erzählung vermittelt viel Gefühl, ohne unaufrichtig zu wirken. Der Buchtext ist nicht ganz identisch mit dem Hörspiel, erscheint wie eine verkürzte Version. Im Hörspiel werden noch mehr Einzelheiten vom Leben an der Front aufgezeigt, die sich in den Briefen nicht niederschlagen. Deutlich wird auf jeden Fall die Sinnlosigkeit des Krieges, dass Menschen, die sich unter anderen Umständen gut vertragen würden, sich hier gegenseitig umbringen. Diese Gedanken sind zeitlos. Das spannend geschriebene Buch lässt sich gut im Geschichtsunterricht einsetzen. Eine Zeittafel am Ende des Buches vermittelt die historischen Fakten.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Schr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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