Falsches Spiel am Canal Grande

Autor*in
Masson, Sophie
ISBN
978-3-423-71454-9
Übersetzer*in
Brauner, Anne
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
289
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2011
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ins Venedig im Jahre 1602 führt eine Geschäftsreise des Master Ashby, und mit ihm reisen sein Assistent Ned und seine Tochter Celia. Doch schon bald stoßen sie auf düstere Geheimnisse: Ein jüdisches Mädchen verschwindet nach der Anklage der Ketzerei spurlos und niemand weiß wohin. Zusammen mit ihren italienischen Freunden machen sich Master Ashby, Celia und Ned auf die gefährliche Suche, bei der sie immer tiefer in ein Netz aus Lügen und Intrigen verwickelt werden.

Beurteilungstext

"Falsches Spiel am Canal Grande" wird aus der Perspektive des allwissenden Erzählers beschrieben, der hauptsächlich den Protagonisten Ned begleitet, um seine Gedanken und Gefühle zu schildern. Zu Beginn des Buches findet sich ein Liebesgedicht, das in Venedig spielt und so schon die Richtung der Geschichte andeutet. Darauf folgt eine Karte, die Venedig im Jahre 1602 darstellt und so ein besseres räumliches Verständnis ermöglicht. Der Roman selbst beginnt mit einem Prolog im Venedig des Jahres 1586, also zeitlich vor der Haupthandlung. In diesem wird von der geplanten Ermordung eines Babys erzählt, die der Leser jedoch noch nicht einordnen kann. Der erste Teil des Buches, bestehend aus zehn Kapiteln, beginnt in London, wo Ned als Assistent für Master Ashby arbeitet, in dessen Tochter Celia er heimlich verliebt ist. Aufgrund des Verschwindens eines jüdischen Mädchens namens Sarah machen sich die drei auf nach Venedig, um das Rätsel zu lüften. Ab hier beginnt die Geschichte spannend zu werden, da sich die Lösung wie ein Puzzle zusammensetzt. Auf anfänglich falschen Fährten führt die Spur schließlich zu der mächtigen Familie Montemoro. So ist dieser Roman einerseits fesselnd, da der Leser selbst bis zum Schluss auf die Auflösung warten muss und daher während der gesamten Handlung mitfiebert. Andererseits ist er auch lehrreich über das historische Venedig und die Gesellschaft zur damaligen Zeit. So lernt man durch das jüdische Mädchen Sarah besonders viel über die Rolle der Juden, außerdem werden auch die Welt der Alchimisten sowie bestimmte Traditionen nebenbei erklärt. Der Spannungsbogen findet seinen Höhepunkt im zweiten Teil, der aus 13 Kapiteln besteht, an der Stelle, an der alle Komplizen heimlich in den Dogenpalast der Montemoros eindringen, um mit einer Falle die Wahrheit ans Licht zu bringen. Hier werden besonders die Gefahr der Situation und die Macht der Herrschenden zu dieser Zeit deutlich. Außerdem werden hier die nötigen Informationen gegeben, um den anfänglichen Prolog nun nachzuvollziehen. Danach schließt das Buch recht schnell mit einem Happy- End, das mit dem Zitat aus dem schon zu Anfang gedruckten Gedicht schließt und so einen Rahmen für die Handlung bildet. Im Nachwort bestätigt die Autorin noch einmal, dass ihr Buch an zwei Stücke von Shakespeare angelehnt ist und gibt zusätzliche Informationen über den historischen Hintergrund des Romans. Dies hilft, das Buch abschließend besser in einen zeitlichen Rahmen einordnen zu können und die geschichtliche Situation nachzuvollziehen. Insgesamt ist dieses Buch trotz seiner einfachen Sprache und Handlung sehr facettenreich, da es dem Leser sowohl die damalige Kultur, bestehend aus Schauspiel, Dichtung und weiterem, anschaulich beschreibt als auch geschichtliche Ereignisse in spannender Weise näherbringt. Insgesamt halte ich "Falsches Spiel am Canal Grande" also für sehr empfehlenswert für Kinder ab 12 Jahren sowie für eine Schulbibliothek, da das Buch Spannung und Wissen geschickt verknüpft und so eine tolle Geschichte entstehen lässt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von SV.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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