Fair Play

Autor*in
Gulden, Kerstin
ISBN
978-3-499-00628-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Sprecher*in
Umfang
333  Minuten
Verlag
Rowohlt
Gattung
AudioTaschenbuch
Ort
Reinbek
Jahr
2021
Alters­empfehlung
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Als ein Bildungssenator einen Wettbewerb ausschreibt, in dem Ideen, Experimente, und Kampagnen zur Reduzierung der Umweltbelastung gesucht werden, hat Kera eine Idee: Eine Aktion über drei Monate hinweg, in der jeder Teilnehmer ein Umweltkonto führt, das seine Umweltbelastungen aufzeichnet. Das Ziel besteht darin, dass das Konto im grünen Bereich bleibt; also eine vorgegebene maximale Belastung nicht überschreitet. Jedes Konto kann über die sozialen Netzwerke eingesehen werden.
Das Projekt läuft mittels einer App gut an. Es entwickelt jedoch im Lauf der Zeit eine ungeahnte Dynamik, die erhebliche soziale Probleme zwischen den Schülerinnen und Schülern mit sich bringt. Eine Verschärfung entsteht außerdem durch Einflüsse seitens der Politik und der Wirtschaft, die die Daten für eigene Zwecke verwenden wollen.

Beurteilungstext

Der Start der Geschichte ist im Grunde alltäglich: Die Lehrerin einer gymnasialen Oberstufe informiert ihre Klasse über einen Wettbewerb zu umweltbewusstem Handeln. Keras Idee wird aufgegriffen, Leonard ist in der Lage und bereit eine entsprechende App zu programmieren. Laut Ausschreibung sollen vier Schüler das Projekt vertreten. Außer Kera und Leonard werden von der Lehrerin noch Max und Elodie benannt.
Die Gründe für diese Auswahl sind:
Kera hat Ideen, die wirkungsvoll umgesetzt werden können;
Leonard kann exzellent programmieren und die App den Erfordernissen anpassen;
Max ist beliebt und kann auf seine Art Anhänger gewinnen;
Elodie ist, obwohl Schülerin, eine Influencerin die bereits Verträge mit Firmen hat und die das Projekt bekannt machen und öffentlich steuern kann.

Das Projekt nennt sich Fair Play, findet zahlreiche Anhänger und fasziniert zunächst alle Beteiligten: Die App erfasst die Umweltbelastung beim Kauf von Produkten, den persönlichen Stromverbrauch, die Umweltbilanz beim Fahren im Auto oder mit Bus, den Energieverbrauch beim Heizen …
Das neu entstehende Umweltbewusstsein hat konkrete Auswirkungen, sogar eine Klassenfahrt nach London wird abgesagt, da die Umweltbelastung zu hoch ist. Erste Konflikte bahnen sich an, als Schüler, die nicht an Fair Play teilnehmen, als Foul Player beschimpft werden.

Allerdings rutschen die Konten der Teilnehmer immer wieder ins Minus. Leonard programmiert sein eigens Konto um, so dass es immer „grün“ bleibt, unabhängig davon welche Belastungen sein Verhalten mit sich bringt. Als eine kleine Schwindelei bei Kera öffentlich gemacht wird, wird sie beschimpft und gemobbt.

Eine weitere Steigerung der Dynamik entsteht, als Leonard die App mit erpresserischer Absicht einsetzt.
Elodie wird von einer Firma unter Druck gesetzt, sie soll entgegen ihrer eigenen Überzeugung das Projekt zum Scheitern bringen.

Je weiter der Leser sich dem Schlussteil nähert, desto spannender und dramatischer wird das Geschehen. Kera, Max und Elodie finden heraus, dass der gesamte Wettbewerb von Anfang an im Sinne eines Politikers und einer Firma funktionalisiert wurde. Nicht die individuelle Verhaltensänderung im Sinne einer Umweltschonung war das Ziel, sondern die Absicht, politischen und wirtschaftlichen Interessen eine Grünfärbung zu geben.
Allerdings gelingt es der Gruppe, diese Absicht öffentlich zu machen.

Die Erzählung konzentriert sich auf wenige Personen, deren Beziehungen untereinander differenziert ausgearbeitet werden. Die App löst eine soziale Dynamik aus, welche genau diese Beziehungen ständig verändert, das Leben kompliziert macht und und Misstrauen auslöst. Die äußere Handlung und das innere Geschehen werden fortlaufend in Ich-Form erzählt, allerdings wechseln die Erzähler. Dabei enthüllt sich nach und nach ein dynamisches soziales Geflecht, dessen Darstellung uns beeindruckt hat.

Selbst wenn sich einige Facetten nicht direkt auf die Realität übertragen lassen, so ist zumindest das Grundmuster sehr real. Dieses Buch kann dazu beitragen, Gefährdungen zu erkennen und gegenzusteuern!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 01.10.2021

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