Faceless
- Autor*in
- Sheinmel, Alyssa
- ISBN
- 978-3-446-25703-0
- Übersetzer*in
- Komina, JessikaKnuffinke, Sandra
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 352
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- Erzählung/RomanTaschenbuch
- Ort
- München
- Jahr
- 2017
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 18,00 €
- Bewertung
Teaser
16-jährige Amerikanerin bekommt nach einem Elektrobrand eine Gesichtstransplantation, die ihr komplettes Leben verändert.
Beurteilungstext
Maisie ist 16, hübsch, wohnt in San Francisco, hat ihr letztes Schuljahr vor sich und ist seit über einem Jahr mit ihrem Mitschüler Chirag glücklich liiert. Als sie eines Morgens joggen geht, bricht ein Gewitter los. Ein Blitzeinschlag in einen nahe stehenden Baum verursacht einen Elektrobrand, der ihr die Nase, das Kinn und die Wangen weg brennt. Wochenlang liegt sie im Koma im Krankenhaus, als sich plötzlich die Möglichkeit einer Gesichtstransplantation für sie ergibt. Schnell entscheiden sich ihre Eltern und sie dafür – vielleicht ohne sich wirklich bewusst zu machen, was das für die Zukunft bedeutet, denn Maisie ist danach nicht nur äußerlich eine andere Person. Das Buch ist super! Die Thematik ist so spannend und man denkt unweigerlich die ganze Zeit „Was würde ich machen, wenn mir so etwas passiert wäre?“ Für heranwachsende Leser und Leserinnen könnte es heilsam sein, auch mal darüber nachzudenken, dass das hübsche Aussehen nicht alles im Leben ist und dass sich dieser Zustand von jetzt auf gleich ändern kann. Maisie lernt viel durch den Unfall. Es ist spannend zu erfahren, wie sich ihre Eltern, ihr Freund oder ihre beste Freundin ihr gegenüber nach dem Unfall verhalten und noch interessanter wird es, als sie in einer Selbsthilfegruppe andere Menschen mit ähnlichen oder schlimmeren Behinderungen kennen lernt. Auch das Ende des Buches hat mir sehr gut gefallen, weil es nicht so ist, wie man es erwartet. Alyssa Sheinmel hat so authentisch auch über die Gefühle von Maisie erzählt, dass man fast denken könnte, sie hätte selber Erfahrungen mit Gesichtstransplantationen gemacht. Als Maisie ihrer besten Freundin Serena zum Ende des Romans erklärt, wie es für sie ist, mit einem neuen Gesicht herumzulaufen, sagt Maisie: „Hm… ein bisschen, wie wenn man eine neue Frisur hat. Wenn sie dir die Haare aus Versehen zehn Zentimeter zu kurz geschnitten haben und du dich bei jedem Blick in den Spiegel ein bisschen erschreckst. Weil du zwischenzeitlich vergessen hast, wie kurz deine Haare jetzt sind – und so wolltest du ja außerdem nie aussehen.[…]“ (S. 320)
Ich mache Alyssa Sheinmel ein Riesenkompliment für diese außerordentliche Geschichte, die man jedem Menschen nur sehr empfehlen kann: Auch Erwachsene werden zu diesem Thema viel diskutieren und nachdenken können!