Evas Geschichte

Autor*in
Schloss, Eva
ISBN
978-3-7655-4250-3
Übersetzer*in
Kent, Evelyn Julia
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
270
Verlag
Gattung
Biografie
Ort
Gießen
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Evas Geschichte beginnt ähnlich wie die von Anne Frank. Sie, ihr Bruder Heinz und ihre Eltern müssen 1938 nach Holland fliehen und als die Nazis das Land besetzen, muss die Familie sich wochenlang verstecken, bis eine holländische Familie sie wahrscheinlich gegen Geld verrät. Hier beginnt eine grausame Tortur, zunächst in holländischen Gefängnissen, danach folgt die Fahrt in Viehwaggons nach Auschwitz /Birkenau und der dortige Überlebenskampf wird geschildert.
Nach der Befreiung der wenigen überlebenden Frauen treffen sich Evas Mutter und Annes Vater und heiraten später – somit wird Eva posthum Annes Stiefschwester.

Beurteilungstext

Eva erzählt in ihrer Lebensgeschichte, die sie mehr als 20 Jahre nach dem Schrecken, der unmenschlichen Behandlung und dem Glück der Befreiung aus dem Lager Birkenau durch die russische Armee aufschreiben lässt.
Im Gegensatz zu Anne Frank, deren Leben ja bekanntlich in Bergen—Belsen endete, schafft es Eva durch die Hilfe ihres Vaters, durch hilfsbereite Mithäftlinge, trotz unmenschlicher Qualen und letztlich einfach mit Glück, den Holocaust zu überleben. Das Schicksal der beiden Mädchen (Frauen) ist dadurch verbunden, dass Eva und Anne sich in Amsterdam kurz treffen und sehen und die jüngere Eva Annes Selbstsicherheit und modischen Geschmack bewundert.
Die Schilderung der Leidenszeit im Frauen-Außenlager Birkenau schildert die Autorin sehr emotional, kleine Glücksmomente wechseln sich mit unsäglichem Leid durch die Schikanen der SS-Aufseherinnen ab. Mit Glück, unbändigem Durchhaltwillen und durch die Hilfe von Mithäftlingen überlebt sie Krankheiten und immerwährende Hungersnot.
Als die russische Armee immer näher rückt, werden die Häftlinge gezwungen, sich zu Fuß auf einen „Todesmarsch“ nach Westen zu begeben, auf dem viele umkommen; so auch Vater und Bruder. Eindrücklich schildert Eva die ersten Stunden und Tage im nun verlassenen Lager, das Chaos und die ersten Hoffnungsschimmer. Die Unsicherheit bleibt, als plötzlich die Deutschen zurückkehren und wieder Häftlinge abtransportieren. Doch die russischen Soldaten gewinnen die Oberhand und organisieren die Verlegung der verbliebenen Häftlinge nach Kattowice. Doch die Leidenszeit ist noch nicht zu Ende, Mutter und Tochter werden mit dem Zug bis nach Odessa evakuiert, unterwegs verlieren sie sich, um sich durch glückliche Umstände wieder zu finden. Dort trifft Evas Mutter auch wieder auf Herrn Frank, den Vater Annes, den sie später auch heiratet.

Evas Geschichte ist in Ichform eindringend erzählt und lässt die LeserInnen, vor allem hoffentlich auch die Jugendlichen, die grausamste Zeit der deutsch-europäischen Geschichte wieder lebendig werden. Schilderungen von Einzelschicksalen machen die Grausamkeit des Nazi-Regimes sehr deutlich und sind im Unterricht zum Nationalsozialismus und Rassismus heute mehr denn je unverzichtbar.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von PM; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 05.09.2015

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