Eva im Haus der Geschichten

Autor*in
Lemkcke, Marjaleena
ISBN
978-3-7017-2142-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Klever, Elsa
Seitenanzahl
150
Verlag
Residenz
Gattung
Ort
St. Pölten
Jahr
2014
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Herbstferien verbringt Eva nicht wie geplant mit ihrer Mutter auf Mallorca, sondern bei ihrem Onkel Oliver, weil ihre Mutter arbeiten muss. Die zunächst unattraktive Alternative entpuppt sich aber als interessanter Urlaub mit Geschichten, neuen Freunden und spannenden Entdeckungen.

Beurteilungstext

Eva, die kindliche Ich-Erzählerin, ist enttäuscht. Lange schon hatte sie sich auf den Urlaub mit ihrer Mutter gefreut. Doch diese muss kurzfristig arbeiten und so bleibt Eva nichts anderes übrig, als zu ihrem Onkel Oliver zu fahren. Doch den hat sie jahrelang nicht gesehen und so weiß sie eigentlich nicht genau was sie erwartet. Auch Oliver, der momentan arbeitslos ist, ist zunächst unsicher im Umgang mit dem kleinen Mädchen. Doch durch seine Geschichten, die er immer wieder erzählt, finden beide bald zueinander. Eva lernt auch Lucas, den Nachbarsjungen kennen, der ebenfalls im Haus des Onkels wohnt. Gemeinsam entdecken sie kleine Kätzchen auf dem Dachboden. Als Eva und Oliver schließlich sogar ihre Mutter überreden können, eine Katze zu nehmen, ist Evas Urlaub perfekt, denn so erfüllt sich ein großer Traum.
Mit viel Feingefühl erzählt Marjaleena Lembcke von dem kleinen lebenslustigen Mädchen Eva, das der Welt und den Menschen darin stets positiv und neugierig entgegentritt. Sie versteht sich gut mit ihren Eltern, die getrennt leben und viel arbeiten müssen. Sie ist offen für ihren Onkel, der auch seinerseits bemüht ist, einen Zugang zu ihr zu finden. Manchmal scheint dieses kleine Mädchen fast zu perfekt, weil sie so bescheiden mit ihren Wünschen und wenig launisch ist.
Davon abgesehen schafft es die Geschichte immer wieder spannungsreiche Momente in den beschriebenen Alltag einzubauen, so zum Beispiel als Onkel Oliver eines Nachmittags nicht nach Hause kommt und alle besorgt nach ihm suchen. Sprachlich gelingt es der Autorin in einem schlichten Ton eine berührende Geschichte zu erzählen, die immer wieder auch Binnengeschichten einschließt. Diese scheinen die Wünsche der Erzähler widerzuspiegeln und immer auch einen realistischen Bezug haben. Dennoch bringen sie viel Abwechslung in die Erzählung. Die alltäglichen Situationen sind gut beobachtet und wollen gleichzeitig auch ein bestimmtes Wertebild z.B. in Bezug auf das Fahren mit Autos (das Onkel Oliver verweigert) vermitteln.
Das Buch wird begleitet von kleinen in Graustufen illustrierten Details in den Kapiteln oder am Kapitelanfang. Sie wirken ebenso harmonisch wie das Buch insgesamt. Die Darstellung der Katzen und Hund ist an einiger Stellen weniger gelungen, aber da das Buch insgesamt sehr zurückhaltend bebildert ist, tut es der Geschichte keinen Abbruch.
Insgesamt ist es eine schöne, realistische Geschichte mit einem Hang zur Harmonisierung, die zum genauen Hinsehen und Beschreiben der Wunder des Alltags einlädt.

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Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010